#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 17. Dezember

17. Dezember 2022, 05:00 Uhr

1906: Alfred Roßner "Oskar Schindler des Vogtlandes" geboren

Am 17. Dezember 1906 wird Alfred Roßner, der "Oskar Schindler des Vogtlandes" im sächsischen Oelsnitz geboren und wächst in Falkenstein auf. Während des Zweiten Weltkriegs übernimmt er als Treuhänder einen enteigneten jüdischen Textilbetrieb eines Bekannten in der Stadt Bendzin (polnisch Będzin) im besetzten Polen. Die zum Großteil jüdischen Mitarbeiter schneidern die als kriegswichtig geltenden Uniformen. Dadurch konnte Roßner sie mit besonderen Ausweisen ausstatten und seine Mitarbeiter und deren Familien vor Deportation und Vernichtung schützen. Als das Ghetto Bendzin aufgelöst wird, organisiert er Fluchtmöglichkeiten.

Sein freundschaftliches Verhältnis zu den Juden ist bald bekannt und führt dazu, dass die Gestapo ihn unter dem Vorwand der Unterschlagung verhaftet. Im Dezember 1943 stirbt er nach Misshandlungen durch die Gestapo. Wie viele Menschen er rettet, ist unklar. Sein Schicksal gerät in Vergessenheit und erst 1995 wird er durch das Engagement Holocaust-Überlebender in Israel als "Gerechter unter den Völkern" geehrt.

1947: Hologramm patentiert

Am 17. Dezember 1947 lässt der in Ungarn geborene Ingenieur und Physiker Dennis Gábor das Hologramm in Großbritannien patentieren. Ein Hologramm ist ein durch Lichtwelle erzeugtes dreidimensional wirkendes Bild. Die Erfindung war ein Zufall, denn eigentlich suchte Gabor nach einer Methode zur Verbesserung der Auflösung für Mikroskope. Für die Entdeckung der Holografie wird er 1971 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

Hologramm auf Kreditkarte
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Heute sind Hologramme zum Schutz vor Fälschungen auf Geldscheinen, Kreditkarten und Ausweisdokumenten zu finden. Auch in Filmen kommen Hologramme immer wieder zum Einsatz und es gibt bereits erste Forschungen zum Telefonieren per Hologramm.

1962: Erster Sexshop der Welt von Beate Uhse öffnet

Am 17. Dezember 1962 eröffnet Beate Uhse in Flensburg den ersten Sexshop der Welt. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges fing Deutschland auch in Sachen Sexualität bei Stunde Null an: Traumatisierte, kriegsversehrte Männer und die oberste Prämisse, in der Nachkriegszeit bloß keine Kinder zu bekommen, sorgten nicht für Stimmung in den deutschen Betten. Doch im Gegensatz dazu stand das Bedürfnis nach Nähe und Sexualität.

Das ist die Zeit, in der Beate Uhse anfängt, den sexuellen Markt zu revolutionieren. Ihre "Schrift X" über die Knaus-Ogino-Verhütungsmethode verkauft sich bis 1947 etwa 30.000-mal. 1948 beginnt sie in ihrer Heimatstadt Flensburg einen Versandhandel aufzubauen. Zunächst vertreibt sie Aufklärungsmaterial, bald auch Kondome.

1962 eröffnet sie dann ihr "Fachgeschäft für Ehehygiene", das als erster Sexshop der Welt gilt. Vierzehn Jahre später liegt der Jahresumsatz des Unternehmens bei 60 Millionen D-Mark. Doch Uhse muss sich immer wieder vor Gericht verantworten, weil sie gegen den Paragraf 184 - Anstiftung zur Unzucht - verstoßen würde.

Im Dezember 2017 ist das Unternehmen pleite, wird verkauft und unter dem Namen "be you" als GmbH weitergeführt. 2019 melden auch die Reste des Erotikkonzerns Insolvenz an.

1971: Transitabkommen unterzeichnet

Am 17. Dezember 1971 unterzeichnen der DDR-Staatssekretär Michael Kohl und BRD-Staatssekretär Egon Bahr in Bonn das Tranistabkommen zwischen den beiden Landesteilen. Am 3. Juni 1972 tritt es in Kraft. Im Rahmen der neuen Ostpolitik der Regierung von Willy Brandt und Walter Scheel, die durch einen "Wandel durch Annäherung" eine deutliche Verbesserung der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR erreichen will, soll das Transitabkommen Reisen zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin erleichtern.

Damals im Osten: Unterzeichnung des Transitabkommens Bitte alle Bilder aus dem Ordner Videovorschaubilder (Tagesordner/Damals) als Videovorschaubilder einstellen Quelle: •	DIO_Trs01 und DIO_Trs02: Damals in der DDR vom 23.03.2004 /Rechte: MDR Quelle: •	DIO_Trs03 bis DIO_Trs06: Aktuelle Kamera vom 17.12.1971 /Rechte: DRA Danke, Nadine (8526) 5 min
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2001: Erste Starterkits für den Euro ausgegeben

Am 17. Dezember 2001 werden, vor Einführung des Euro, die ersten Euromünzen als so genannten Starterkits ausgegeben. In Deutschland enthält ein solches Kit 20 Münzen im Wert von 10,23 Euro und war ab dem 17. Dezember 2001 in allen Banken zu erhalten. Zudem gab es Starterpakete mit Eurobanknoten und Euromünzen für den Handel.

Der Euro wird offiziell am 1. Januar 2002 europaweites Zahlungsmittel.

2016: A17 Dresden-Prag fertig gestellt

Am 17. Dezember 2016 wird der letzte Bauabschnitt auf der A17 Dresden-Prag übergeben. Seitdem ist die Autobahn durchgehend vierspurig. An der 139 Kilometer langen Autobahn von Dresden nach Prag wurde mehr als 25 Jahren gebaut. Die Baukosten beliefen sich auf über 2,7 Milliarden Euro. Die Fahrtzeit zwischen Dresden und Prag hat sich dank der Autobahn auf etwa eineinhalb Stunden verkürzt.

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