#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 10. November
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10. November 2022, 05:00 Uhr
Inhalt des Artikels:
- 1903: Mary Anderson erhält Patent auf Scheibenwischer
- 1912: Einführung des Deutschen Sportabzeichens
- 1918: Kaiser Wilhelm II. geht ins niederländische Exil
- 1987: DEFA-Film "Berlin um die Ecke" wird erstmals gezeigt
- 2015: Spatenstich für Weimarer Bauhaus-Museum
- 2021: Anhaltische Gemäldegalerie Dessau kauft Tischbein-Bild
1903: Mary Anderson erhält Patent auf Scheibenwischer
Am 10. November 1903 erhält die New Yorkerin Mary Anderson das weltweit erste Patent auf eine Scheibenwischanlage für Automobile. Ihre Erfindung setzt sich gegen zwei ähnliche Konstruktionen von Robert Douglass und John Apjohn durch, da ihr Scheibenwischer als einziger funktioniert. Mary Andersons Konstruktion macht es für Fahrerende möglich, die Windschutzscheibe mit einem Hebel im Wageninneren zu säubern. Der Hebel setzt einen Wischarm in Bewegung, der Feuchtigkeit oder Schmutz von der Frontscheibe entfernt. Das Prinzip dieser Erfindung wird noch heute verwendet.
1912: Einführung des Deutschen Sportabzeichens
Am 10. November 1912 führt die Hauptversammlung des Deutschen Reichsausschusses für Olympische Spiele (DRA) die "Auszeichnung für vielfältige Leistung auf dem Gebiet der Leibesübungen" ein. Das Sportabzeichen soll die breite Bevölkerung zu Sport animieren. Zunächst ist es nur Männern vorbehalten, Frauen dürfen erst ab 1921 antreten. Die Anforderungen an die Sporttreibenden sind hoch: Sie müssen sich in den Disziplinen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination messen – ohne eine altersgemäße Staffelung.
Die Auszeichnung wird mehrmals umbenannt. Nach einer letzten großen Reform im Jahr 2006 wird das Deutsche Sportabzeichen in Bronze, Silber und Gold jährlich vom Deutschen Olympischen Sportbund verliehen.
1918: Kaiser Wilhelm II. geht ins niederländische Exil
Am 10. November 1918 geht Kaiser Wilhelm II. ins niederländische Exil. Bereits zwei Tage zuvor, am 9. November, hatte Reichskanzler Max von Baden eigenmächtig den Thronverzicht des Monarchen verkündet und der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann die Republik ausgerufen. Faktisch war das Kaiserreich am Ende, die Ära der Weimarer Republik begann. Förmlich verzichtet Wilhelm II. jedoch erst am 28. November 1918 auf die Krone. Er unterschreibt seine Abdankung im Schloss Amerongen in der niederländischen Provinz Utrecht.
1987: DEFA-Film "Berlin um die Ecke" wird erstmals gezeigt
Am 10. November 1987 wird in Ostdeutschland der DEFA-Film "Berlin um die Ecke" erstmals aufgeführt – knapp zwölf Jahre nach Beginn der Dreharbeiten. In den Hauptrollen sind Dieter Mann, Monika Gabriel und Erwin Geschonneck zu sehen. Das Drehbuch verfasste der Autor Wolfgang Kohlhaase.
Die Handlung verfolgt die Lebenswege der beiden Freunde Olaf und Horst, die gemeinsam in einem Metallbaubetrieb arbeiten. Als sie die untragbaren Zustände im Betrieb anprangern, führt das zu Konflikten.
Regisseur Gerhard Klein setzt sich in "Berlin um die Ecke" kritisch mit den Missständen der noch jungen DDR der 1960er-Jahre auseinander – für die politische Führung des Landes zu kritisch. Auf dem 11. Plenum des Zentralkomitees der SED 1965 wird der Film verboten und später eingelagert. 1987 darf er in der DDR in einer Rohschnittfassung erstmals aufgeführt werden. Die Fertigstellung erfolgt erst 1990.
2015: Spatenstich für Weimarer Bauhaus-Museum
Am 10. November 2015 beginnen die Bauarbeiten für das neue Bauhaus-Museum in Weimar. Der neue Museumsbau öffnet am 6. April 2019 seine Tore, pünktlich zum 100. Jubiläum. Der minimalistische Kubus wurde von der Berliner Architektin Heike Hanada entworfen und kostete knapp 23 Millionen Euro. Im Ausstellungsgebäude können Besucherinnen und Besucher auf rund 2.000 Quadratmetern und fünf Raumebenen die weltweit älteste Bauhaus-Sammlung bewundern. Walter Gropius gründete das Bauhaus 1919 in Weimar.
2021: Anhaltische Gemäldegalerie Dessau kauft Tischbein-Bild
Am 10. November 2021 erwirbt die Anhaltische Gemäldegalerie in Dessau ein Gemälde des Malers Johann Friedrich August Tischbein, das die anhaltinische Prinzessin Amalia Augusta vor einem Weihnachtsbaum zeigt. Das Portrait entstand 1796 im Dessauer Schloss – Tischbein war zu dieser Zeit Hofmaler in Dessau und schuf hier einige seiner wichtigsten Werke.
Die Anhaltische Gemäldegalerie kann neben Museen in Leipzig und Kassel den größten Bestand an Tischbeins Werken verzeichnen. Bis 2021 befand sich das Gemälde in Privatbesitz. Für eine höhere sechsstellige Summe, die von mehreren Stiftungen mitfinanziert wird, kehrt es schließlich nach Dessau zurück.