#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 26. November
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26. November 2022, 05:00 Uhr
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1832: Jungfernfahrt der ersten Straßenbahn der Welt
Am 26. November 1832 startet die erste Tram der Welt ihre Jungfernfahrt durch New York City. Die "New York and Harlem Railroad" fährt zwar schon auf Schienen, wird aber noch von Pferden und Maultieren gezogen. Ihre drei Waggons bieten Platz für 30 Personen, aber auch Waren- und Lebensmitteltransporte sollen durch sie erleichtert werden. Ihre Inbetriebnahme markiert den Beginn des öffentlichen Personennahverkehrs. Erst 50 Jahre später geht die erste elektrische Straßenbahn der Welt im Berliner Stadtteil Lichterfelde ans Netz.
1922: Archäologen öffnen Grab von Tutanchamun
Am 26. November 1922 betreten der Archäologe Howard Carter und sein Geldgeber Lord Carnavon die bisher unentdeckte Grabkammer des ägyptischen Pharaos Tutanchamun. Nach fünf Jahren vergeblicher Grabungen gelingt ihnen damit einer der bedeutendsten archäologischen Funde aller Zeiten. Sie bergen rund 3.000 Artefakte, darunter auch die elf Kilogramm schwere Totenmaske des Königs. Zwei Jahre lang wird jedes einzelne Fundstück von Carter und seinem Team katalogisiert. Viele von ihnen sind heute im Ägyptischen Museum in Kairo und Luxor ausgestellt.
1976: Robert Havemann zu Hausarrest verurteilt
Am 26. November 1976 wird Robert Havemann zu Hausarrest verurteilt, weil er sich öffentlich gegen die Ausbürgerung seines Freundes, des Liedermachers Wolf Biermann, äußert. Havemann hatte zuvor einen Appell an Erich Honecker im westdeutschen Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" veröffentlicht. Daraufhin dürfen er und seine Familie bis zum Mai 1979 ihr Haus nicht mehr verlassen. Rund um die Uhr werden sie überwacht, auch nach Aufhebung des Hausarrests. Im Juli 1979 wird Havemann vom DDR-Kreisgericht Fürstenwalde zu 10.000 Mark Geldstrafe verurteilt.
Der Chemiker gehört bereits seit den 60er-Jahren zu den Regimekritikern in der DDR. Aufgrund von kritischen Vorlesungen an der Humboldt-Universität in Berlin, bekommt er Berufsverbot mit anschließendem Parteiausschluss.
1997: Verfahren gegen Schabowski und Krenz beendet
Am 26. November 1997 endet das Verfahren gegen die beiden ehemaligen SED-Politbüro-Mitglieder Egon Krenz und Günther Schabowski. Im Prozess mussten sie sich für ihre Mitschuld am Tod der 916 Menschen verantworten, die an der Mauer erschossen wurden. Egon Krenz, letzter Partei- und Staatschef der DDR, wird wegen Totschlags in vier Fällen zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Im Jahr 2000 tritt er seine Haftstrafe an und wird 2003 vorzeitig entlassen. Der ehemalige SED-Bezirkschef Günther Schabowski erhält eine Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren. Ihm weist das Gericht Totschlag in drei Fällen nach. Im September 2000 wird Schabowski begnadigt und nach einem Jahr Haftstrafe vorzeitig entlassen.
2000: Erster BSE-Fall offiziell bekannt gegeben
Am 26. November 2000 wird der erste offizielle BSE-Fall in Deutschland bekanntgegeben. Die Regierung ordnet daraufhin BSE-Tests an. Bis 2002 werden in Deutschland 400.000 Rinder geschlachtet. Die Kosten belaufen sich auf rund zwei Milliarden Mark.
1986 tauchte BSE das erste Mal in Großbritannien auf. 37.000 kranke Rinder werden getötet und verbrannt. Zehn Jahre später wird bekannt, dass der BSE-Erreger auf Menschen übertragen werden kann und bei den Betroffenen Gedächtnislücken, Seh- und Gleichgewichtsstörungen sowie Demenz auslöst. Die Gehirnveränderungen ähneln der bereits 1920 beschriebenen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.
Im Zuge der BSE-Krise bricht der Fleischmarkt in Europa zusammen und allein in Deutschland verringert sich der Fleischkonsum schlagartig um 50 Prozent.
2001: SPD-Politikerin Regine Hildebrandt gestorben
Am 26. November 2001 stirbt die SPD-Politikerin Regine Hildebrandt an Brustkrebs. Bereits 1996 war sie daran erkrankt.
Entscheidend ist nicht die Länge des Lebens, sondern dass man sein Leben weiterführen kann, so wie man es für richtig hält.
Hildebrandt wurde am 26. April 1941 in Berlin geboren. Nach dem Abitur studierte sie an der Humboldt-Universität zu Berlin Biologie und arbeitete nach der Promotion in einem pharmakologischen Großbetrieb. 1989 engagierte sie sich in der Bürgerbewegung "Demokratie Jetzt" und trat im Oktober 1989 in die Sozialdemokratische Partei der DDR (SDP) ein, die sich später mit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) vereinigt.
Sie wurde Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Im Oktober 1990 wurde sie im Brandenburger Landtag zur Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen und außerdem in den SPD-Parteivorstand gewählt. Als die SPD 1999 eine Koalition mit der CDU einging, gab Hildebrandt ihr Amt auf.