Kurz vorgestellt Der Leipziger Fotograf Mahmoud Dabdoub
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16. November 2021, 13:16 Uhr
Ein Arbeiter mit freiem Oberkörper, eine Wäscheleine voller Schlüpfer – Momente, in denen Mahmoud Dabdoub, der palästinensische Austauschstudent aus dem Libanon, in den 80er-Jahren in Leipzig staunte und zur Kamera griff.
"Ich war damals ständig und überall mit der Kamera unterwegs", erzählt Dabdoub, "in meinem Archiv lagern allein aus den Tagen der DDR 1.200 Filme." Akribisch konservierte der junge Mann, der 1981 zum Fotografie-Studium an die Hochschule für Grafik und Buchkunst nach Leipzig kam, den Alltag seiner neuen Umgebung: Seine Fotografien zeigen beispielweise mit unzähligen DDR-Wimpeln dekorierte Schaufenster voller Fischkonserven, qualmende Gullideckel in menschenleeren Straßenzügen oder Sahnetorten dekoriert mit dem Emblem der SED.
Motive, so alltäglich, dass DDR-Bürger sie kaum wahrnahmen. Mahmoud Dabdoub mit seinem anderen kulturellen Hintergrund bannte dagegen den für ihn verblüffenden Alltag und somit ein unverwechselbares Bild der DDR auf Fotopapier.