Na sowas! For eyes only - Streng geheim
Hauptinhalt
07. Februar 2017, 10:36 Uhr
Ein DDR-Doppelagent ergattert jede Menge US-Geheimpläne und schafft sie 1956 unbehelligt in die DDR. Die wahre Geschichte hinter dem DEFA-Agentenfilm von 1963 ist mindestens so spannend wie der Film selbst.
"For eyes only - (Streng geheim)": Der DEFA-Thriller wurde 1962/1963 gedreht. Er erzählt die Geschichte des Agenten Hansen, der Geheimpläne über einen NATO-Schlag der Amerikaner gegen die DDR aufdeckt. Der rasante Spionagestreifen, an dessen Ende der Weltfrieden gerettet ist, war einer der DEFA-Kassenschlager in den DDR Kinos.
Die Geschichte hinter dem Film
Dem Film liegt ein tatsächlicher Spionage-Fall zugrunde: Horst Hesse, ursprünglich vom amerikanischen Geheimdienst Military Intelligence Division MID in Magdeburg angeworben, hatte seinerseits die Stasi über seine Tätigkeit informiert. Daraufhin wurde Hesse als Doppelagent tätig - dem amerikanischen Geheimdienst lieferte er von der Stasi gestelltes Material über die Rote Armee in Magdeburg zu. Das MID holt Hesse, von dessen Doppelspiel als "Kundschafter des Friedens" nichts ahnend, als scheinbaren Republikflüchtling in die BRD. Dort avanciert Hesse, der in der DDR seine Frau und drei Kinder zurückgelassen hat, über verschiedene Stationen in Würzburg schließlich zum "Leiter der Agentenwerbung".
1956: "Aktion Schlag"
In Würzburg glückt Hesse 1956 der große Wurf: Er ergattert zwei Panzerschränke mit US-Geheimdienstpapieren und schmuggelt sie unbehelligt in die DDR. Die Aktion "Schlag" hat Folgen in der DDR: Mehr als 140 Mitarbeiter westlicher Dienste in der DDR fliegen auf. Auch Hesses Leben als Doppelagent endet hier - er lebt fortan wieder in der DDR - von einem US-Militärgericht in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Hesse starb im Dezember 2006 im Alter von 84 Jahren.
Über dieses Thema berichtete der MDR auch im TV: Wirtschaftsspionage in der DDR | 11.04.2017 | 22:50 Uhr