Ein riesiges H und eine riesige 2 schwimmen in einem Meer.
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In Leichter Sprache Was Sie über Wasser-Stoff als Energie-Stoff wissen sollten

05. Dezember 2023, 11:13 Uhr

Menschen brauchen Energie.
Damit sie zum Beispiel:

  • Im Winter heizen können,
  • Strom für ihre Elektro-Geräte haben
  • oder mit dem Auto oder mit dem Zug fahren können.

Dafür brauchen sie Energie-Stoffe.
Das sind zum Beispiel:

Das sind aber fossile Brennstoffe.
Die sind nicht gut für das Klima.
Deshalb suchen die Menschen nach anderen Energie-Stoffen.
Damit die Umwelt nicht beschädigt wird.

Einer dieser Energie-Stoffe ist Wasser-Stoff.
Wasser-Stoff ist ein Gas.
Besondere Maschinen können dieses Gas aus Wasser machen.
Und wenn Wasser-Stoff verbrannt wird:
Dann kommt dabei nur Wasser heraus.
Wasser-Stoff ist also nicht gefährlich für die Umwelt.

Viele Menschen glauben:
Wasser-Stoff kann alle Probleme bei der Energie-Versorgung lösen.
Doch einige Wissenschaftler sagen:
Das ist ein Missverständnis:
Wasser-Stoff kann nicht alles.

Hier haben wir für Sie
einige Antworten zum Thema Wasser-Stoff auf-geschrieben.

Wie geht das mit dem Wasser-Stoff?

Es ist nicht so einfach, Wasser-Stoff herzustellen.
Damit die Menschen den Wasser-Stoff nutzen können:
Muss es viele neue Wasser-Stoff-Anlagen geben.
Eine Wasser-Stoff-Anlage ist so ähnlich wie eine Fabrik.
Dort wird aus Wasser der Wasser-Stoff gemacht.

Damit in den Fabriken Wasser-Stoff gemacht werden kann:
Brauchen die Fabriken aber viel Strom.

Und um den Wasser-Stoff machen zu können,
gibt es viele verschiedene Möglichkeiten.
Diese müssen noch genau erforscht werden.

Blockheizkraftwerk zur Wärme- und Stromversorgung mit Erdgas oder grünem Wasserstoff, H2-Versorgungsleitung
Bildrechte: imago images/Joerg Boethling

Lassen sich fossile Brennstoffe schnell durch Wasser-Stoff ersetzen?

Wasser-Stoff kann in der Zukunft ein Energie-Stoff sein.
Und er kann vielleicht auch fossile Brennstoffe ersetzen.

Aber damit er gut und schnell genutzt werden kann:
Muss die Technologie dafür noch ausgebaut werden.
Dafür sind sehr viele Arbeiten nötig.
Zum Beispiel sollen bald alte Gas-Leitungen
für Wasser-Stoff benutzt werden.
Die Gas-Leitungen müssen aber erst umgebaut werden.
Dann können sie vielleicht für Wasser-Stoff benutzt werden.

Und es müssen zum Beispiel viele Solar-Anlagen
in anderen Ländern gebaut werden.
Damit diese Solar-Anlagen den Strom liefern:
Der für die Herstellung von Wasser-Stoff gebraucht wird.

Verdichterstation für Erdgas und zukünftig auch Wasserstoff
Bildrechte: IMAGO/Rupert Oberhäuser

Löst Wasser-Stoff bald alle Probleme mit der Umwelt-Verschmutzung?

Wasser-Stoff ist ein guter Energie-Stoff.
Er ist zum Beispiel:
    • Besser für die Umwelt
    • und besser für das Klima
als viele andere Energie-Stoffe.

Wasser-Stoff kann also helfen:
Um die Energie-Versorgung in der Zukunft zu sichern.
Und er kann helfen:
Dass es weniger Umwelt-Verschmutzung gibt.

Aber Wasser-Stoff ist erst dann ein sauberer Energie-Stoff:
Wenn der Strom zu seiner Herstellung
aus erneuerbaren Energien kommt.
Das sind zum Beispiel:

Gelände Gaskraftwerk von Trianel in Hamm
Bildrechte: IMAGO / Cord

Werden dann alle Menschen Wasser-Stoff nutzen?

Viele Menschen denken:
Irgendwann können sie ganz einfach
Wasser-Stoff für ihr Auto tanken.
Oder Züge können ganz einfach
Wasser-Stoff tanken.

Wahrscheinlich werden aber nicht alle Menschen
den Wasser-Stoff selbst benutzen.
Denn damit man den Wasser-Stoff nutzen kann:
Muss sehr viel Technologie eingesetzt werden.
Und der Wasser-Stoff muss erst verarbeitet werden.
Und das ist noch sehr teuer.
Deshalb wird wahrscheinlich nur die Industrie den Wasser-Stoff nutzen.

Boot mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb der japanischen Firma Yanmar Power Technology 2021 in Osaka
Bildrechte: imago images/Kyodo News

Wenn viele Autos mit Wasser-Stoff fahren sollen:
Reichen die Tank-Stellen dafür aus?

Autos brauchen Kraft-Stoffe:
Um fahren zu können.
Diese Kraft-Stoffe bekommen sie an Tank-Stellen.
Wenn in Zukunft viele Autos mit Wasser-Stoff fahren sollen:
Müssen mehr Tank-Stellen dafür gebaut werden.

Aber Wissenschaftler sagen dazu:
Wenn die Menschen nicht selbst den Wasser-Stoff nutzen werden:
Werden wohl auch keine Autos damit fahren.
Aber größere Fahrzeuge
werden den Wasser-Stoff wahrscheinlich nutzen.
Zum Beispiel:

  • Züge,
  • Busse
  • oder Lkw.

In Weimar werden Wasserstoffbusse im Nahverkehr getestet.
Bildrechte: MDR/Conny Mauroner

Wie gut ist Wasser-Stoff als Energie-Stoff?

Wissenschaftler sagen:
Wasser-Stoff kann man nicht so gut nutzen wie fossile Brenn-Stoffe.
In schwerer Sprache heißt das:
Der Wirkungs-Grad von Wasser-Stoff ist geringer.

Aber Wasser-Stoff ist ein Stoff aus der Natur.
Deshalb kann man ihn nicht mit Öl oder Gas vergleichen.
Weil Wasser-Stoff ein Stoff aus der Natur ist:
Eignet er sich aber gut, um umwelt-freundlich Energie zu gewinnen.

Ist Wasser-Stoff gefährlich?

Manche Menschen glauben:
Wasser-Stoff ist gefährlich.
Aber Wissenschaftler sagen:
Wasser-Stoff ist nicht gefährlicher als andere Energie-Stoffe:
Die die Menschen heute schon nutzen.
Wasser-Stoff ist nur schwieriger zu nutzen
als flüssige Energie-Stoffe wie zum Beispiel:

  • Benzin
  • oder Erd-Öl.

Ist Wasser-Stoff der Energie-Stoff der Zukunft?

Wissenschaftler sagen:
Wasser-Stoff allein als Energie-Stoff wird nicht ausreichen.
Damit allein schaffen wir keine Energie-Wende.
Und damit schaffen wir keine Mobilitäts-Wende.

Trotzdem ist Wasser-Stoff wichtig:
Um die Energie-Wende voran zu bringen.
Dafür wird die Wasser-Stoff-Technologie
weiter erforscht.

Aufkleber für Wasserstoff auf einer Anlage zur Kraftwärmekopplung
Bildrechte: IMAGO / Cord

Über dieses Thema schreibt der MDR auch in schwerer Sprache:
Energiewende und Wasserstoff — Das sind die großen (und kleinen) Missverständnisse | MDR.DE