Eltern mit ihrem Kind auf einem Bett
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In Leichter Sprache Tipps für die richtige Erziehung von Kindern

28. Juni 2024, 09:22 Uhr

Wenn Eltern ein Baby bekommen:
Dann verändert sich alles in ihrem Leben.
Sie müssen immer aufpassen:
Dass es dem Baby gut-geht.
Das ist manchmal schwierig.
Viele Eltern haben deshalb Angst:
Dass sie etwas falsch machen.

Viele Menschen geben den Eltern dann Tipps.
Sie wollen den Eltern damit helfen.
Aber die Eltern fühlen sich vielleicht trotzdem schlecht dabei.
Die Eltern können dadurch krank werden.
Und dann können auch die Kinder dadurch krank werden.
Das sagt eine Studie von Wissenschaftlern aus dem Land:
Amerika.

Die Wissenschaftler haben auch heraus-gefunden:
Manche Tipps sind falsch.
Deshalb sollten die Eltern diese Tipps nicht befolgen.

Hier sind 3 Beispiele:

Manche Menschen sagen zu den Eltern:
Du verwöhnst das Kind.

Früher haben Eltern zum Beispiel gesagt:
Das Kind muss lernen: alleine zu sein.
Heute sagen viele Eltern:
Das Kind braucht mich.
Und das Kind soll das auch spüren.

Viele ältere Menschen verstehen das nicht.
Sie sagen:
Das ist falsch.
Deshalb sind viele Eltern verunsichert.
Sie fragen sich:
Verwöhne ich mein Kind zu sehr?

Wissenschaftler sagen:
Ein Baby kann im ersten Jahr nicht verwöhnt werden.
Das sagt Burkhard Rodeck.
Er ist:
    • Kinder-Arzt
    • und General-Sekretär von einer Vereinigung für Kinder-Medizin.
      Das heißt:
      Er kümmert sich um die Gesundheit von Kindern.

Burkhard Rodeck sagt:
Ein Baby braucht Essen und Schlaf.
Und es braucht Liebe von anderen Menschen.
Das kann ein Baby nicht selbst bestimmen.
Deshalb kann man ein Baby auch nicht ändern.

Viele Menschen denken:
Man muss ein Kind zum Schlafen zwingen.
Oder man muss ein Kind weinen lassen.
Experten sagen:
Das ist falsch.

Die Experten sagen:
Man soll ein Baby nicht weinen lassen.
Man soll es auch nicht zum Schlafen zwingen.
Das ist schlecht für das Baby.
Das Baby lernt dann nicht gut:
Wie es mit seinen Gefühlen umgehen soll.

Wenn die Kinder größer werden:
Dann brauchen sie Regeln.
Aber die Regeln müssen für die Kinder verständlich sein.
Die Regeln müssen für die Eltern auch wichtig sein.

Die Eltern müssen die Regeln einhalten.
Und die Eltern müssen den Kindern zeigen:
    • Was für sie wichtig ist,
    • was richtig ist
    • und was falsch ist.

Eltern sollten den Kindern nicht sagen:
Wenn du etwas machst:
Dann passiert das und das.
Denn das Kind kann das noch nicht verstehen.

Manchmal fragen Menschen die Eltern:
Dein Kind schläft immer noch nicht durch?


In den ersten Wochen schläft das Baby oft.
Das Baby schläft aber nicht immer zur gleichen Zeit.
Das Baby schläft auch nicht immer lange.
Das Baby schläft auch nicht immer nur in der Nacht.
Aber nach ein paar Monaten ändert sich das.
Dann schläft das Baby oft zur gleichen Zeit am Tag und in der Nacht.

Die Eltern hoffen dann oft:
Das Baby schläft dann auch durch.
Das bedeutet zum Beispiel:
    • Das Baby schläft abends ein.
    • Und es wacht erst am Morgen wieder auf.

Aber das ist oft falsch gedacht.
Eine Studie aus Groß-Britannien sagt:
Manche Babys brauchen mehr Schlaf als andere Babys.
Denn manche Babys können im Schlaf besser lernen.
Diese Babys müssen dann nicht so viel schlafen.

Manche Menschen geben den Eltern Tipps:
Damit das Kind besser schläft.
Aber das klappt oft nicht.
Die Eltern fühlen sich dann vielleicht noch schlechter.
Und das Kind fühlt sich dann auch schlechter.

Manchmal wacht man nachts auf.
Auch Erwachsene machen das.
Aber sie erinnern sich nicht daran.

Burkhard Rodeck sagt:
Manchmal wachen Kinder nachts auf.
Aber sie schlafen dann wieder ein.
Das ist normal.
Das ist so, weil die Menschen früher immer aufwachen mussten.

Die Menschen wollten sehen:
    • Ist alles in Ordnung?
    • Kann ich wieder schlafen?
Das haben auch die Babys gemacht.

Heute brauchen die Babys das nicht mehr.
Aber manchmal machen sie das immer noch.
Die Babys wachen nachts auf und schlafen dann wieder ein.
Aber sie brauchen dabei keine Hilfe von den Eltern.

Eltern können den Kindern trotzdem helfen.
Zum Beispiel:
Die Eltern sollen die Kinder nicht in ein anderes Bett tragen:
Während die Kinder schlafen.

Aber manchmal wecken Eltern ihre Kinder auf.
Das ist schlecht für die Kinder.
Das sagt eine neue Studie aus Amerika.

Die Studie sagt: Kinder müssen besonders viel schlafen.
Wenn sie schlafen:
Baut das Gehirn neue Sachen auf.
Das ist wichtig.
Zum Beispiel:
Damit Kinder neue Sachen gut lernen können.

Manche Menschen sagen:
Das Kind isst zu viel Zucker.

    • Ein Kind isst Schokolade.
    • Oder trinkt Limonade.
Dann ist das Kind plötzlich sehr aufgeregt.
Wir sagen dann oft:
Das Kind hat einen Zucker-Schock.

Aber das stimmt nicht.
Wissenschaftler haben das schon oft untersucht.
Sie haben gesagt:
Zucker macht Kinder nicht hyper-aktiv.

Trotzdem:
Viele Eltern glauben das nicht.
Sie sagen:
Mein Kind ist hyper-aktiv:
Wenn es Zucker gegessen hat.

Warum denken Eltern das?
Das wissen die Forscher noch nicht genau.
Aber es gibt schon ein paar Erklärungen.
Zum Beispiel:
Die Forscher haben zu Müttern gesagt:
Dein Kind hat viel Zucker gegessen.
Aber das stimmte nicht.
Die Mütter haben dann trotzdem gedacht:
Mein Kind ist jetzt hyper-aktiv.

Vielleicht ist es aber auch so:
Die Kinder essen Süßigkeiten nur:
Wenn etwas Besonderes los ist.
Zum Beispiel: zum Geburtstag.
Und weil das etwas Besonderes ist:
Sind die Kinder dann vielleicht sehr aufgeregt.

Vielleicht ist es auch so:
Die Süßigkeiten haben Farbe und Konservierungs-Stoffe.
Das heißt:
Die Süßigkeiten sehen bunt aus und schmecken süß.
Die Farbe und die Konservierungs-Stoffe machen vielleicht:
Dass die Kinder hyper-aktiv werden.

Die Wissenschaftler sagen:
Bei kleinen Kindern ist das Gehirn besonders empfindlich.
Deshalb soll man auf die Ernährung von kleinen Kindern aufpassen.
Aber: Zucker ist nicht schädlich für das Gehirn von Kindern.
Denn: Der Körper passt auf:
Dass keine schädlichen Stoffe ins Gehirn kommen.

Wissenschaftler haben Versuche mit jungen Ratten gemacht.
Die Ratten haben Zucker gegessen.
Wenn sie viel Zucker gegessen haben:
Dann hat sich ein Teil von ihrem Gehirn verändert.

Dieser Teil macht zum Beispiel:
    • Dass die Ratten Hunger haben.
    • Oder dass sie satt sind.
Das ist auch beim Gehirn von uns Menschen so.
Und Wissenschaftler haben gesehen:
Bei Kindern verändert sich auch dieser Teil von ihrem Gehirn:
Wenn sie viel Zucker essen.

Aber was genau passiert dann:
Wenn sich das Gehirn verändert?
Das weiß man noch nicht.

Aber man weiß:
Wenn Kinder zu viel Zucker essen:
Dann passiert vielleicht das:
    • Sie werden dick,
    • Sie bekommen Karies
    • Und sie bekommen Diabetes.
Zu viel Zucker ist also nicht gut für Kinder.

Aber Eltern müssen sich nicht schuldig fühlen,
wenn ihr Kind mal was Süßes isst.
Dabei ist wichtig:
    • Wie gesund isst das Kind sonst?
    • Wie viel schläft das Kind?
    • Wie viel bewegt sich das Kind?

Weniger Stress für die Eltern und das Kind

Manche Eltern fragen sich:
Wie soll ich mit meinem Kind umgehen?
Das ist für jeden Elternteil anders.
Und das lernen die Eltern mit der Zeit immer besser.
Das bedeutet aber auch:
Andere Menschen können nicht immer wissen:
Was braucht das Kind?
Das wissen die Eltern am besten.

Ein Kind braucht nicht viel.
Das Wichtigste ist:
Die Eltern sollen viel Zeit mit dem Kind verbringen.

Wenn die Eltern viel mit den Kindern spielen:
Dann ist das gut für die Gesundheit von den Kindern.
Zum Beispiel:
    • Sie haben weniger Angst,
    • Sie haben weniger ADHS.

Über dieses Thema schreibt der MDR auch in schwerer Sprache:
MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 16. Januar 2024 | 12:00 Uhr