Kolumne: Das Altpapier am 13. November 2024 Wo bleibt das Strukturelle?
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13. November 2024, 14:43 Uhr
Warum die Verwendung der Formulierung "Spaltung der Gesellschaft" problematisch ist. Warum die ARD-Dokumentation "Ausgesetzt in der Wüste" "lange nachhallt". Heute kommentiert René Martens die Medienberichterstattung.
Inhalt des Artikels:
Das Altpapier "Das Altpapier" ist eine tagesaktuelle Kolumne. Die Autorinnen und Autoren kommentieren und bewerten aus ihrer Sicht die aktuellen medienjournalistischen Themen.
Wenn Medien Extremismus gegen Frauen verharmlosen
Von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zu lernen, mag nicht immer angezeigt sein, aber in folgendem Fall durchaus. Livia Lergenmüller erwähnt in einem "Übermedien"-Text zur Berichterstattung über Femizide, die dpa verwende "Begriffe wie 'Familientragödie' oder 'Ehedrama' bereits seit 2019 nicht mehr". Wohingegen es zum Beispiel die "Thüringer Allgemeine" vor nicht allzu langer Zeit noch tat ("Ehedrama im Landkreis Nordhausen endet vor dem Amtsgericht").
Die zentrale Schwäche in der Berichterstattung wiederum beschreibt Lergenmüller folgendermaßen: Obwohl hinter Femiziden "ein enormes strukturelles und ideologisches Problem" stehe, unterscheide sich "die Berichterstattung über Femizide stark von jener über andere strukturell-ideologische Bedrohungen. Sichtbar wird das etwa im Vergleich mit islamistischer Gewalt". Lergenmüller lässt Zahlen sprechen:
"Zeit Online veröffentlichte laut der eigenen Solingen-Themenseite seit dem 23. August mindestens 97 Texte, die sich auf den Anschlag von Solingen beziehen. Knapp die Hälfte bestand aus Agenturmeldungen, 46 Texte stammen von Autor:innen (…) In der Woche nach dem Anschlag in Solingen wurden in Deutschland vier Frauen getötet, alle mutmaßlich durch ihren Partner oder Ex-Partner. Am 27. August in Althornbach, am 28. August in Berlin-Zehlendorf, zwei Tage später in Berlin-Lichtenberg, am selben Tag in Ortenburg. Auf der Themenseite 'Femizide/Gewalt an Frauen' von Zeit Online wurden im gesamten bisherigen Jahr zehn Texte veröffentlicht, darunter fünf Agenturmeldungen und eine Tatort-Rezension. Hinzu kommen ungefähr elf weitere Texte zu Tötungen von Frauen, die nicht auf der Seite verlinkt sind (ohne Agenturmeldungen), darunter zwei True-Crime-Erzählungen aus dem Magazin 'Zeit Verbrechen', eine Filmrezension, zwei Kommentare."
Lergenmüllers Fazit:
"Sowohl in Quantität, als auch in Qualität zeigen sich gravierende Unterschiede (…) Der Vergleich mit Berichterstattung über andere strukturelle Bedrohungen, wie der islamistischen Gewalt, (ist) entlarvend: Gewalt gegen und Tötungen von Frauen wird offenbar noch immer nicht flächendeckend als Politikum gesehen – obwohl die Fall- und Opferzahlen ungleich höher sind."
Gerade angesichts dessen, dass im Fließtext gleich achtmal der Begriff "strukturell" vorkommt, ist eine Sache aber etwas ärgerlich: Die strukturellen Gründe für die unzulängliche Berichterstattung sind kein Thema. Die eine oder andere substanzielle Reflexion dazu hätte ich jedenfalls gern gelesen. Ich vermute mal, die Ursachen der von Lergenmüller kritisierten Berichterstattung sind eine Mischung aus Angst (vor rechten Shitstorms) und Opportunismus - so unoriginell das auch klingen mag.
El Hotzos vermeintlicher Zynismus
Die RTL+-Mockumentary "I’m sorry, Mr. President – Der tiefe Fall des El Hotzo" war bereits zum Starttermin an dieser Stelle Thema. Die Berichterstattung läuft aber immer noch. Ein Interview mit El Hotzo bringt aktuell etwa das Medienressort der "Süddeutschen". Eine Frage nach seinem berüchtigten Tweet zu Donald Trump lautet:
"Sie fänden es 'fantastisch', wenn Faschisten getötet würden, schrieben Sie. Gepostet hatten Sie dies unmittelbar nach dem Attentat auf Trump."
Da muss der Interviewte nun aber "aus rechtlich-anwaltlicher Sicht" widersprechen:
"Ich habe nicht geschrieben, ich fände es fantastisch, wenn Faschisten getötet würden. Ich schrieb von 'sterben'. Entschuldigung, das ist schon ein Unterschied. Angesichts der jungen deutschen Geschichte gibt es nicht viel, was man am Ableben von Faschisten zwingend verurteilen müsste. Wenn man ganz zynisch wäre, könnte man sogar sagen, dass es so hochgehaltene Institutionen wie die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Deutschland nur gibt, weil ziemlich viele Faschisten gestorben sind."
Ich frage mich nun, was daran "ganz zynisch" sein soll. Leicht sarkastisch mag es wirken, letztlich ist es aber eine nüchterne Beschreibung historischer Entwicklungen. Apropos "zynisch": El Hotzo hat den Begriff auch in in einem weiteren Interview verwendet. Es ist in der vergangenen Woche im gedruckten "Stern" erschienen. Da geht es unter anderem um Dieter Nuhr, zum Beispiel an dieser Stelle:
"Wie erklären Sie sich, dass andere Comedians der öffentlich-rechtlichen Sender Witze über die Tötung von Menschen machen dürfen, ohne dafür gefeuert zu werden."
Darauf antwortet der Satiriker folgendermaßen:
"Zynisch könnte man sagen, dass das eine ihrer funktionierenden Zukunftstrategien ist. Bei den Öffentlich-Rechtlichen setzt man lieber auf rechten Humor, weil die Wachstumschancen hoch sind."
Auch das ist, sorry für die Kleinkariertheit, nicht zynisch, sondern sarkastisch.
Das Wegsehen der Europäer
Dass es sich bei der auf einer internationalen Recherchekooperation basierenden Dokumentation "Ausgesetzt in der Wüste. Europas tödliche Flüchtlingspolitik" um einen enorm wichtigen Film handelt, haben wir hier vor fast zwei Wochen bereits mindestens angedeutet. Auch in den Rezensionen, die seitdem erschienen sind, wird die Qualität gewürdigt.
Elisa Makowski schreibt bei "epd medien":
"Der Film zeichnet nach, wie Migranten in den kaum beachteten Wüsten-Gebieten zwischen Libyen und Tunesien sowie in Marokko und Mauretanien davon abgehalten werden, nach Europa zu gelangen. Er zeigt, wie sie in diesen Ländern diskriminiert und regelrecht gejagt werden, um sie zu internieren, in Arbeitslagern auszubeuten oder in der Wüste auszusetzen - ohne Essen und Trinken, ihrem Schicksal überlassen. Möglich ist das, zeigt der Film, weil europäische Politiker, aber auch alle Europäer konsequent wegsehen. Die Europäische Union zahlt Hunderte Millionen von Euro an nordafrikanische Staaten (…) Das ist das beschämende Moment, das lange nachhallt und diese Reportage so wichtig macht."
Und Carolina Schwarz schrieb Ende der vergangenen Woche in der taz:
"Wer die kaum ertragbaren Bilder von Leichen und Menschen, die in der Wüste zusammen brechen oder ihre Wunden in die Kamera halten, einmal gesehen hat, wird sie nicht so schnell wieder vergessen."
Was beide Autorinnen hervorheben: Dass die Filmemacher Philipp Grüll und Erik Häußler den Geflüchteten, "die sonst oft nur eine anonyme Zahl sind" (Makowski), ein Gesicht geben.
Nicht zuletzt gibt es, um auf einen heute weiter oben ventilierten Begriff zurückzukommen, in diesem Film Äußerungen, für die das Adjektiv "zynisch" tatsächlich zutrifft. Sie stammen, da sind sich Makowski und Schwarz einig, von dem CSU-Politiker Manfred Weber, der hier sagt, es gebe für die EU "keine Alternative" zur Zusammenarbeit mit mörderischen Regimen. Das war in unserer bereits verlinkten Kolumne vom 1. November ebenfalls Thema.
Inflationärer Forderungsjournalismus, inflationäre Spaltungsdiagnosen
In seinem Anfang Juni veröffentlichten Buch "Machtübernahme – Was passiert, wenn Rechtsextremisten regieren. Eine Anleitung zum Widerstand" hat Arne Semsrott u.a. einen Beitrag über "Forderungsjournalismus" veröffentlicht, der via "Übermedien"-Publikation auch Thema im "Altpapier" war.
Abgenommen hat der "Forderungsjournalismus" seitdem ganz gewiss nicht, und insofern lag es nahe, dass Semsrott am Dienstag bei der Jahrestagung der Otto-Brenner-Stiftung sagte, Journalisten "sollten (…) darauf achten, keinen 'Forderungsjournalismus' ohne Einordnung zu betreiben, bei dem 'nur knackige Forderungen ohne Kontext' weitergemeldet würden". Das berichtet der KNA-Mediendienst (Login nur für Abonnenten möglich).
In der Äußerung klingt meine Utopie zumindest an: die Utopie eines Journalismus, der Forderungen anhand ihrer Relevanz, Substanz und Sinnhaftigkeit beurteilt und der selbstbewusst genug ist, ausgemachten Schwachsinn auch mal zu ignorieren.
Während Semsrott leicht allergisch reagiert, wenn er, wie er es in seinem erwähnten Buchbeitrag darlegt, irgendwo lesen muss, dass der mutmaßliche Universalgelehrte Jens Spahn schon wieder irgendetwas "fordert", geht es Ciara Cesaro-Tadic bei der Formulierung "Spaltung der Gesellschaft" vermutlich ähnlich. In der "Hasswort"-Kolumne von "Übermedien" schreibt sie:
"Dass Medien sich der Rhetorik der 'Spaltung der Gesellschaft' aktuell so leichtfertig und inflationär bedienen, hat längst das gesellschaftliche Klima beeinflusst. Medien prägen nicht nur die Meinungsbildung. Sie können auch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit ermöglichen – oder das Gegenteil bewirken, indem sie das Vertrauen in Institutionen und Mitmenschen untergraben. Und das wiederum kann zu einer allgemeinen Verunsicherung und realer Polarisierung führen."
Das Problem lautet hier also: Journalisten tragen dazu bei, dass das, was sie zu beschreiben vorgeben, erst erzeugen. Und damit tragen sie, so Cesaro-Tadic, auch
"dazu bei (…), dass sich Menschen genötigt fühlen, klare Positionen zu beziehen und sich einer zweipoligen Logik entsprechend unterkomplex-einseitig zu entscheiden – schlicht, weil Sowohl-als-auch-Haltungen in der Öffentlichkeit kaum präsent sind. Solch ein binäres Klima macht es wahrscheinlicher, dass sich gemäßigte Stimmen zurückhalten (…) So fungiert die Berichterstattung als Nährboden für extreme politische Positionen und für Populismus, der an die vermeintliche Polarisierung direkt anknüpft (…) Zusätzlich schwächt eine mediale Berichterstattung, die ständig die Spaltung der Gesellschaft beschwört, das Vertrauen in journalistische Institutionen, weil Menschen die Medienberichterstattung als übertrieben oder rein sensationsgetrieben empfinden".
"Eine bessere DDR" im Nachtprogramm versteckt
Wir haben hier heute mit "I’m sorry, Mr. President" und "Ausgesetzt in der Wüste" bereits zwei Beispiele dafür erwähnt, dass die zeitsouveräne Nutzung in den Mediatheken es mit sich bringen kann, dass Filme auch noch relativ lange, nachdem sie dort eingestellt wurden, Gesprächsthema sein können. Berichterstattung über TV-Produktionen findet, anders als zu rein linearen Zeiten, nicht zwangsläufig mehr geballt zu einem bestimmten Zeitpunkt statt.
Ein weiteres Beispiel dafür ist die 45-minütige Dokumentation "Eine bessere DDR. Utopien aus der Wendenacht. 9. November 1989 im Französischen Dom", die bereits seit dem 7. Oktober in der ARD-Mediathek steht und im linearen Programm in der Nacht vom 13. und 14. Oktober Premiere hatte (0.15 Uhr im RBB Fernsehen). Der MDR wählte vor ein paar Tagen fast exakt dieselbe Sendezeit (0.20 Uhr in der Nacht von vergangenem Sonntag auf Montag).
Steffen Grimberg schrieb Ende der vergangenen Woche für den KNA-Mediendienst über die Dokumentation, zu deren Beginn es über die Versammlung in der Kirche heißt:
"Es kommen Hunderte aus Kirche, Blockparteien und den neuen Oppositionsgruppen, um über eine andere DDR nachzudenken."
Der Clou dieser Bilder besteht nun nicht zuletzt darin, dass sie Menschen zeigen, die zu einem Zeitpunkt über die Zukunft ihres Landes diskutierten, als eine wichtige Entscheidung über diese Zukunft bereits gefallen war. Die Pressekonferenz mit Günter Schabowskis berühmter Äußerung ("Nach meiner Kenntnis ist das sofort – unverzüglich") ist zu dem Zeitpunkt bereits über die Bühne gegangen, aber das wissen die Versammlungsteilnehmer nicht. Smartphones gab’s halt noch nicht. Grimberg schreibt:
"Dass der Journalist Christian Walther 35 Jahre nach dem Ereignis diesen Schatz aus dem Archiv hebt, ist ein großes Glück (…) Die Unmittelbarkeit, die Authentizität und Aufbruchstimmung lassen sich förmlich greifen."
Wir hätten es hier mit einem "wertvollen, wenn auch nachträglichen, Zeitdokument" zu tun, das RBB und MDR in ihren linearen Programmen aber stiefmütterlich platziert hätten. Den von Grimberg erwähnten Wert sollten eigentlich auch die Sender sehen, die in den vergangenen Jahren unzählige Mauerfall-Jahrestags-Dokus produziert haben, die darunter litten, dass man die entscheidenden Bilder in der Regel schon tausendfach gesehen hatte.
Trotzdem bewarb etwa der RBB "Eine bessere DDR" nur zurückhaltend ("Der Film zeigt bisher unveröffentlichtes Material"), normalerweise preist man in solchen Fällen ja in großen Worten "noch nie gesehene Bilder" an. Eine weitere Seltsamkeit thematisierte am Montag dann noch MDR-Rundfunkrat Heiko Hilker, als er bei dimbb.de darauf hinwies, dass der MDR, der den Film nun zeigte, dessen Finanzierung "abgelehnt" hätte. Anders als der RBB, der dazu "nach einigen Monaten Bedenkzeit bereit" gewesen sei.
Was sich auf jeden Fall sagen lässt: Die Programmierung wird der Relevanz und Quasi-Exklusivität des entdeckten Materials kaum gerecht. Im MDR lief "Eine bessere DDR" zum Beispiel erst direkt nach dem 90-Minüter "Flug über Berlin. Die Mauer - damals und heute". Der war zu dem Zeitpunkt im deutschen Fernsehen schon 19-mal gelaufen. Sendeterminentscheidungen sind halt auch in digitalen Zeiten noch sehr aussagekräftige Statements.
Altpapierkorb (Bayerische Landesmedienanstalt, Beckenbauer, Lineker)
+++ Einsparpotenziale beim Rundfunkbeitrag gesucht? "Gerade hat der Bayerische Oberste Rechnungshof (ORH) da (…) etwas gefunden", schreibt Claudia Tieschky in der "Süddeutschen". "Nach Ansicht des ORH ist nämlich die in München ansässige und hauptsächlich aus dem Rundfunkbeitrag finanzierte Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) 'seit vielen Jahren überfinanziert'." Siehe auch "epd medien".
+++ Dem bereits von Holger Gertz in der SZ sehr gelobten dokumentarischen Dreiteiler "Beckenbauer – Der letzte Kaiser" (siehe Altpapier) kann auch Thomas Gehringer viel abgewinnen - trotz kleinerer Einwände. In seiner Rezension für "epd medien" schreibt er: "Ein kräftiger Schuss Nostalgie ist natürlich dabei, aber nicht als Nummernrevue der bekanntesten und beliebtesten Szenen. Der 'Libero'-Song von Udo Jürgens zur Einstimmung ist wunderbarer, selten gespielter Kitsch.(…) Statt sämtliche Erfolge aufzuzählen, trägt der Autor die mutmaßlich ausführlichste Sammlung der Beckenbauer'schen Außenrist-Pässe und -Freistöße aller Zeiten zusammen - großartig! Die Weltmeisterschaften von 1966 bis 2006 sind ein lose ausgelegter roter Faden. Vor allem aber initiiert Körner ein vielstimmiges Gespräch über den Werdegang des Menschen Beckenbauer und seine Bedeutung als öffentliche Figur, über die Wechselwirkung zwischen Fußball und Gesellschaft."
+++ Um beim Fußball zu bleiben: Sowohl die "Süddeutsche" als auch die FAZ berichten heute auf ihrer Medienseite über den zum Saisonende bevorstehenden Abschied des Moderators Gary Lineker von der legendären BBC-Fußballsendung "Match of the Day". Die Fußball-Redaktion des "Guardian" würdigt Linekers "most memorable moments as Match of the Day host" in einem Video. Im März 2023 erlangte Lineker auch eine gewisse Bekanntheit bei deutschen Medienrezipienten, die sich nicht nur für Fußball interessieren (siehe Altpapier). Daran erinnert Gina Thomas in dem erwähnten FAZ-Text: "Unter dem Druck konservativer Medien wurde der als 'woke' beschimpfte Moderator im letzten Jahr sogar suspendiert, als er die Rhetorik der damaligen Innenministerin zur Asylpolitik mit dem Deutschland der 1930er Jahre verglich. Linekers Kollegen streikten aus Solidarität. Über ein Wochenende hinweg musste sich die BBC mit reduzierter Fußballberichterstattung behelfen, bevor sie einlenkte. Der Eklat führte sogar dazu, dass die Rundfunkanstalt ihre Richtlinien über die Nutzung der sozialen Netzwerke veränderte, um prominenten Moderatoren von Sendungen wie 'Match of the Day' zu erlauben, ihre politischen Meinungen zu äußern, solange sie keine Partei unterstützen oder einzelne Politiker kritisieren."
Das Altpapier am Donnerstag kommt vom Autor der heutigen Kolumne.