Das Altpapier am 11. November 2022: Porträt des Altpapier-Autoren René Martens
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Das Altpapier am 11. November 2022 Ist Mastodon wie alkoholfreies Bier?

11. November 2022, 10:57 Uhr

Dem WDR liegt offenbar kein vollständiges Manuskript der Buhrow-Rede vor. Die Phantasmen über "Cancel Culture" sind gar nicht mal so neu, es gibt sie schon seit 70 Jahren. Außerdem auf der Agenda: Was man von Reality-TV-Formaten über den Übergang einer liberalen Gesellschaft in Formen autoritärer Herrschaft lernen kann. Ein Altpapier von René Martens.

Die Kulturfeindlichkeit der ARD

Die Tom-Buhrow-Rede im Hamburger Übersee-Club, die uns seit mehr als einer Woche beschäftigt, wirft gewiss größere Fragen auf als folgende, aber stellen kann man sie trotzdem: Was hat Buhrow eigentlich in jenen Teilen der Rede gesagt, die wir nicht kennen? Die FAZ hat ja lediglich "die gekürzte Version" seiner Rede veröffentlicht. Die Frage liegt nahe, weil uns epd Medien in der aktuellen Ausgabe einen Blick in den Maschinenraum der eigenen Berichterstattung über die Buhrow-Rede gewährt. Diemut Roether schreibt:

"Als wir uns beim WDR zwecks Dokumentation der Rede nach dem Manuskript erkundigten, erhielten wir einen Link zu dem FAZ-Beitrag und die Auskunft, einen anderen Redetext gebe es nicht. Wir sollten uns mit dem Verlag ins Benehmen setzen, wenn wir sie nachdrucken wollten. So viel zu den Themen Transparenz und Förderung privater Zeitungsverlage mit dem Rundfunkbeitrag beim öffentlich-rechtlichen WDR."

Hat der Intendant die Rede an die FAZ verkooft oder wat? Gibt’s den Director’s Cut bald in einer Christmas Edition im FAZ-Shop? Aber mal im Ernst: Warum existiert beim WDR kein vollständiges Manuskript von der berühmtesten Rede seines Intendanten? Letztere Frage stellt sich ja auch deshalb, weil Mitarbeitende des Hauses in der Ghostwriter-Galeere geschuftet haben.

An einer anderen Stelle des epd-Medien-Leitartikels (der derzeit nicht online steht) wird deutlich, dass die am Montag hier von mir formulierte Zwischenüberschrift "Buhrows Schweigen über Inhalte" zumindest nicht präzise war. Roether schreibt:

"Einer der wenigen Punkte, an denen Buhrow über Inhalte sprach, war der, als er als Tabu ausgerechnet die Kultur erwähnte, die seit Jahren erfolgreich aus den Programmen der ARD verdrängt wird. 'Mit der Lobby legt sich niemand an. Dann wird man als Kultur-Banause oder als Kultur-Vernichter dargestellt.'"

In diesem Kontext hatte Buhrow auch gesagt:

"Wann immer wir über eine Reformmaßnahme reden, zieht jeder Lobbyist, jede Gewerkschaft, jeder Interessenverband (…) einen Zaun um das, was für einen selbst wichtig ist – und fordert oft sogar noch eine Ausweitung: Die Dokumentarfilmer mehr Dokumentarfilme, die Kulturlobby mehr Kultur, die Nachrichtenjournalisten mehr Nachrichten (…)"

Diemut Roethers Einschätzung dazu:

"Es sagt (…) viel über die manifeste Kulturfeindlichkeit in der ARD, die seit Jahren ihre Kulturprogramme im Radio kaputt spart, dass Buhrow ausgerechnet die Kulturlobby erwähnte und damit deutlich machte, dass sich die ARD nicht mehr als Teil des kulturellen Systems der Bundesrepublik versteht."

Heiko Hilker hatte im Newsletter des Dresdner Instituts für Medien, Bildung und Beratung bereits in der vergangenen Woche bemerkt:

"Es ist bezeichnend, dass Tom Buhrow den 'Lobbygruppen, die das jeweilige Programmgenre verteidigen', zuerst die Dokumentarfilmer, die Kultur- und Informations-Leute benennt."

Dokumentarfilme findet Buhrow, für einen Anti-Intellektuellen wie ihn natürlich Ehrensache, halt am allerschlimmsten.

Wenn man es genau nimmt, steht die Botschaft in der mit schnippischen Hinweisen auf Dokumentarfilmer und "Kulturlobby" garnierten Passage dem an mehreren Stellen der Rede propagierten "Neuanfang" entgegen: Zumindest implizit propagiert Buhrow hier ein inhaltliches Weiter so!, eine Kulturfeindlichkeit-rules-ok-Devise. Zugespitzt gesagt: Buhrow wünscht sich noch weniger von dem, von dem es ohnehin schon zu wenig gibt.

Die Plattform ohne Endorphinschübchen

Elon Musk redet viel, wenn der Tag lang ist, und welche Einschätzungsschwierigkeiten das mit sich bringt, stand zum Beispiel am Donnerstag an dieser Stelle. Um der Chronistenpflicht, falls das in diesem Kontext der passende Begriff ist, Genüge zu tun, sei hier trotzdem angemerkt, dass Musk seit Erscheinen des gestrigen Altpapiers unter anderem gesagt hat: "Without significant subscription revenue, there is a good chance Twitter will not survive the upcoming economic downturn" (siehe axios.com). Beziehungsweise: Er "hat die Angestellten (…) vor einer möglichen Firmenpleite gewarnt", wie es in dieser AP-Meldung bei Zeit Online heißt.

Das könnte die Migration zu Mastodon weiter beschleunigen. In der aktuellen Ausgabe der Schweizer WoZ schreibt Daniel Hackbarth unter Verwendung eines Zitats aus einem am Montag hier erwähnten FAZ-Text von Dietmar Dath, Mastodon sei "nicht einfach eine weitere digitale Werkstätte 'zur suchterzeugenden Fabrikation, Vervielfältigung und Weiterverarbeitung finster-klebriger Erregungsschmiere'". Das bedeute aber auch, dass sich die Twitter-Alternative

"im Vergleich zur berauschenden Variante ein bisschen anfühlt wie alkoholfreies Bier: Jahrzehnte der kommerziellen Gestaltung der digitalen Infrastruktur haben darauf konditioniert, bei der Nutzung von Apps mit Endorphinschübchen belohnt zu werden. Solche Kicks gibts bei Mastodon nicht, dafür aber die Möglichkeit, soziale Medien auf eine Weise zu nutzen, die nicht die Interessen der Werbewirtschaft in den Vordergrund stellt".

Für jemanden wie mich, der an alkoholfreiem Bier prinzipiell nichts Negatives findet, ist Mastodon möglicherweise also die richtige Plattform. Man findet mich dort unter renemartens@norden.social, und eine ultrakleine Minderheit der Leserinnen und Leser ist ja vielleicht über einen Hinweis dort auf die heutige Kolumne gestoßen.

Mastodon sei von "Massentauglichkeit noch weit entfernt", meint die "Süddeutsche" heute, und außerdem "etwas kompliziert" (während wiederum Dax Werner in der aktuellen Ausgabe des DLF-Kultur-Podcasts "Lakonisch elegant" ungefähr bei Time Code 14:00 betont, dass dies gar nicht stimmt).

Das "Handelsblatt" hält derweil fest:

"Ein wichtiger Punkt für die Zukunft ist (…) die Moderation von Inhalten. Denn: Geht es mit dem Wachstum weiter wie in den vergangenen Wochen, dürfte Mastodon bald unter das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) fallen. Das kommt ab zwei Millionen registrierten Nutzern zum Tragen und soll die Rechtsdurchsetzung im Internet erleichtern, vor allem bei illegaler Hassrede."

Die ambivalenten Individuen des Reality-TV

Reality-TV gehört zu den Themen, die im Altpapier eher mal am Rande vorkommen, obwohl es "im Gegensatz zu manch anderen Formaten des kulturellen Zeitgeists auch in diesen angeblich schnelllebigen Zeiten noch existiert". Die zitierte Formulierung stammt aus einem Essay, in dem Alex Struwe für "54 books" die aktuellen Formate des Genres gesellschaftspolitisch einordnet.

Er unterscheidet zwischen "Demütigungsformate" und "der zweiten Variante des Reality-TV, die das Gegenteil von Erniedrigung anzuvisieren scheint" und beschäftigt sich mit "jenen hybriden Weiterentwicklungen, die beide Aspekte des Reality-TV miteinander verschmolzen haben". In letzterem Kontext geht Struwe vor allem auf die Sendung "Temptation Island" ein, und hier wiederum besonders auf die deutsche Adaption. Er schreibt:

"Es geht hier (…) um Empörung über die Tabubrüche des Fremdgehens, moralische Verurteilung und Skandalisierung der heraufbeschworenen Sex-Eskapaden. Hier gibt es Treue oder Abweichung und jede individuelle Regung läuft Gefahr, als Verrat an den gesellschaftlichen Normen sanktioniert zu werden. Die Ordnung bekommt wieder Vorrang. Bei genauerem Hinsehen kann man durch die Bank weg etwas Autoritäres in den Sendungen finden: den Körperkult feindefinierter Muskeln, Tattoos und Schönheitseingriffe, die HJ-Männerfrisuren, problematische Vorstellungen vom 'Südländer’ und die regressiven Familien-, Frauen- und Weltbilder. Klaus Theweleits Männerphantasien waren hier offenkundig Vorlage des Scripts. Selbst die Sprache ist dabei von selbstverständlicher Härte und Brutalität durchsetzt, wenn die Männer sich als 'Jäger' vorstellen, die bei Frauen 'auf Angriff gehen', oder regelmäßig Leute ihre Überforderung damit kommentieren, es würde 'ihren Kopf ficken' (…)"

Und:

"Die Echtheit der Kandidat:innen besteht (…) zu einem gewissen Grad darin, schon so beschädigt zu sein, dass ihnen die Stereotypie ihrer Individualität gar nicht mehr vorgegeben werden muss: die Grenzen zwischen professioneller Inszenierung und Personality sind ja ganz real gefallen. Die Authentizität, auf die sich die ganze Zeit berufen wird, hat den bedrohlichen Unterton von Unfreiheit."

Das "seltsame Nebeneinander von liberalem Empowerment des Individuums und (…) Formen der Regression" sei "tatsächlich Ausdruck eines Zeitgeistes. Es entspricht der Tendenz eines liberalen Fortschritts, blind in die Katastrophe zu laufen", schreibt der Autor weiter. Sein Fazit:

"Im Reality-TV findet man diese Ambivalenz in Form authentischer Individuen, die ihren Autonomiekonflikt mit gesellschaftlichen Zwängen tendenziell durch Unfreiheit lösen. Das wiederum ist eine Tendenz, in der Ohnmacht schon die überhand genommen hat. Weil sich die Gesellschaft nicht ändern lässt, die einem Freiheit verspricht, aber nicht einlöst, richtet sich die Aggression gegen die Freiheit selbst. Die ambivalenten Individuen des Reality-TV tragen die Spuren dieser Entwicklung und daraus lässt sich vor allem eines über die Realität lernen: der Übergang einer liberalen Gesellschaft in Formen autoritärer oder faschistischer Herrschaft vollzieht sich nicht als Bruch. Es geht schleichend und in verwirrender Gleichzeitigkeit von formaler Freiheit und Regression."

Die PR-Infrastruktur hinter den Cancel-Culture-Mythen

Adrian Daub gehört im deutschsprachigen Raum zu den Experten für die Geschichte und Entstehung der Cancel-Culture-Mythen. Vor drei Jahren hat er darüber in der FAS geschrieben (siehe Altpapier) und vor einem Jahr in der WoZ ("In der deutschsprachigen Presse ist um diese Schauergeschichten für die Boomerseele ein regelrechtes Ökosystem entstanden"). Am 21. November erscheint nun bei Suhrkamp Daubs Buch "Cancel Culture Transfer. Wie eine moralische Panik die Welt erfasst", und als Vorgeschmack gibt’s schon einmal einen Artikel in der aktuellen "Zeit", in dem er, wie es im Vorspann heißt, rekonstruiert, wie sich "Amerikas Konservative seit 70 Jahren auf einen Feind einschwören, der sie eint: die 'politisch korrekten' Universitäten". Daub schreibt:

"(Es) zeigt sich, dass sich die regelmäßig hochkochende Panik über die neueste Campuskultur (…) weniger an konkreten 'Exzessen' der Linken entzündete, sondern ein verlässliches Symptom wiederkehrender Identitätskrisen der amerikanischen Rechten war. Wann immer der Konservatismus in den USA in die Krise geriet, weil zutiefst widersprüchliche Prioritäten, Stile und Zielsetzungen kollidierten, einigte man sich gern auf einen Feind, der immer zieht: junge Menschen an Universitäten und ihre radikalen Ideen."

Um den Feindbild-Export geht es, wie der Titel von Adrian Daubs Buch nahe legt, in dem "Zeit"-Artikel auch:

"Auch deutsche Medien nehmen das Thema seit Jahrzehnten begierig auf - fast immer im Ton der Besorgnis und aufgehängt an vielfach reproduzierten Anekdoten. Aber wie finden die ihren Weg in deutsche Redaktionen? Wie kann es sein, dass, so geschehen 2016, am kleinen Oberlin College in Ohio über kulturelle Befindlichkeiten beim Kantinenessen gestritten wird - und man liest davon hierzulande in der 'Zeit’ oder der Augsburger Allgemeinen?"

Weil es eine

"komplexe Infrastruktur konservativer Thinktanks, PR-Unternehmen und Stiftungen (gibt), die in Deutschland fast nie in den Blick gerät, wenn mal wieder eine Anekdote kolportiert wird, die eine Verbotskultur an US-Campussen nahelegen soll. Dabei gäbe es ohne diese Infrastruktur all die schönen Anekdoten nicht".

Der Abschied einer Kolumnistin

Delirien über "eine außer Rand und Band geratene Identitätspolitik" (um eine Formulierung aus Daubs Text aufzugreifen) sind zwar vor allem in konservativen und rechtsradikalen Kreisen verbreitet - aber nicht nur dort. Bei der Jungle World - der ich mich als Ein-Text-pro-Jahr-Autor durchaus verbunden fühle und deren Abonnentenzahl ich an dieser Stelle neulich zu hoch geschätzt habe - gab es ein langes Hauen und Stechen in Sachen geschlechtergerechter Sprache, das dann mit dem Kompromiss endete, das Autorinnen und Autoren nun den Doppelpunkt nutzen dürfen. In einer schrullig-putzigen "Homestory" hieß es dazu in der vergangenen Woche:

"Wird nun mit der Genderzeichen-Option die postmoderne Identitätsbesessenheit inhaltlich Einzug halten in die heiligen Zeilen? Die Kritik an der Sprach- und Identitätspolitik und insbesondere ihren autoritären Ausformungen bleibt eine wertgeschätzte und hochzuhaltende Tradition der Jungle World."

Unter anderem dieser Text in eigener Sache hat nun die Autorin Kirsten Achtelik dazu bewogen, ihre dortige Kolumne "zu Biopolitik und Alltag" zu beenden. In der gestern erschienenen neuen Ausgabe der "Jungle World" schreibt sie:

"In einer Zeitung, in der die Kritik an Identitätspolitik manchen wichtiger erscheint als Menschenrechte für Leute mit bestimmten abweichenden Geschlechtsidentitäten (wie beispielsweise nicht missgendert zu werden), kommt mir eine Kolumne als mehrfach selbst betroffene und engagierte Person zunehmend fehl am Platz vor."

Und:

"Wenn ein intersektionaler Feminismus als unwissenschaftlich und unmaterialistisch abgetan wird und sogar die überfällige Entscheidung, dass Autor:innen seit diesem Monat mit dem Doppelpunkt entgendern dürfen, statt maximal die binäre Form 'Autorinnen und Autoren' benutzen zu können, als 'Trend, den viele kritisch sehen' bezeichnet wird, ist es Zeit, sich zu trennen."

Bei unserem MDR - das muss man der Transparenz wegen an dieser Stelle sagen - gibt es übrigens nicht einmal diese minimale Freiheit. Sowohl auf den Doppelpunkt als auch Sternchen, Binnen-I und Unterstrich "wird verzichtet", heißt es im "Leitfaden für einen diskriminierungsfreien und geschlechtergerechten Sprachgebrauch im Mitteldeutschen Rundfunk" (der hier nebenan schon mal Thema war). Ausnahmen gibt es zwar, aber nur für Angebote für jüngere Zielgruppen, etwa Social-Media-Kanäle oder das Reportageformat "exactly". Das Altpapier gilt zumindest in diesem Sinne nicht als jung.


Altpapierkorb (Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis, weniger AT-Verträge beim RBB, Verhaftung von Protestberichterstatterinnen in Spanien, Institut-für-Rundfunktechnik-Desaster, "Pardon"-Ausstellung)

+++ Die Vergabe des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis am gestrigen Donnerstag kommentiert Stefan Niggemeier bei "Übermedien". Ausgezeichnet wurde unter anderem Christoph Reuter vom "Spiegel" für seine Ukraine-Berichterstattung. "Das selbst gemachte Dilemma der Jury war es, dass sie – sicher zu recht – in diesem Jahr die Berichterstattung über die Ukraine ins Zentrum ihrer Auszeichnung stellen wollte. Aber im Fernsehen niemand dafür Preiswürdigen fand. Die ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf wäre vielleicht eine Person gewesen, aber die hat den Preis ausgerechnet im vergangenen Jahr schon bekommen." Weil der Preis "mit vollem Namen 'Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus' heißt", wie Niggemeier betont, habe die Jury aus einem "Reporter, der vor allem für seine geschriebenen Reportagen bekannt ist, einen Multimedia-Journalisten" gemacht. Womit Niggemeier aber keineswegs sagen will, dass Reuter den Preis nicht verdient hat.

+++ Der RBB will "die absolute Anzahl der außertariflichen Verträge" reduzieren, meldet dpa (siehe etwa "Süddeutsche" und horizont.net). Die finanziellen Aufwendungen des Senders für seine Führungskräfte waren zuletzt Thema in diesem Altpapier.

+++ Dass in Spanien gerade "darüber gestritten wird, ob sich Medien schon durch ihre Berichterstattung über illegale Proteste mitschuldig machen können", erfahren wir aus der FAZ. Anlass des Artikels ist die Verhaftung zweier Journalistinnen, denen vorgeworfen wird, sie hätten über eine Aktion von Klimaaktivisten im Prado-Museum mehr als bloß berichtet.

+++ Vor nun auch schon fünfeinhalb Jahren begann die Berichterstattung über die finanziellen Abgründe des öffentlich-rechtlichen Instituts für Rundfunktechnik. In der SZ bringt uns Klaus Ott, von Anfang an dabei beim Recherchieren des juristischen Kuddelmuddels, unter der Überschrift "Der verlorene 317-Millionen-Prozess" nun auf den neuesten Stand.

+++ Auf die Frankfurter Ausstellung zur Geschichte des Satiremagazins "Pardon", die im Altpapier bereits Thema war, geht nun auch das ND ein: "In seiner besten Zeit präsentierte 'Pardon' eine vielfältige politische Aktionskunst, die ebenso lustig wie spektakulär war, meist entwickelt von Gerhard Kromschröder und Nikolaus Jungwirth. Als 'Bild' 1970 Steckbriefe von angeblichen Kriminellen veröffentlichte, die von den Lesern aufgespürt werden sollten, konterte 'Pardon' mit einem Steckbrief von 'Bild'-Chefredakteur Peter Boenisch: 'Jagen Sie diesen Mann!', wegen seiner 'Aufforderung zur Menschenjagd' und 'Anstiftung zur Lynchjustiz'."

Neues Altpapier gibt es wieder am Montag. Schönes Wochenende!

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