Das Altpapier am 10. November 2022: Porträt des Altpapier-Autoren Ralf Heimann
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Das Altpapier am 10. November 2022 Müssen und Wollen

10. November 2022, 11:29 Uhr

Neues von Twitter: Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk streikt. Und: Wie könnte eine neue Medienlandschaft denn aussehen? Kann vielleicht Habermas helfen? Ein Altpapier von Ralf Heimann

Warum heißt es Twitter und nicht Wankelmut?

Gestern schrieb Klaus Raab im Altpapier den schönen Satz: "Wenn Musks Name im Spiel ist, sollte man (…) tendenziell immer mit allem rechnen." Und er fügte an: "Auch mit dem Gegenteil." Stunden später führte Musk bei Twitter neben dem blauen Verifikationshaken, der bald Geld kosten soll, einen neuen Haken ein, der für Prominente und Firmen gedacht sein sollte. Das Wort "sollte" steht hier nicht zufällig, denn kurz darauf fiel den ersten soeben mit dem neuen Haken versehenen Menschen auf, dass er wieder verschwunden ist. Elon Musk twitterte, er habe ihn abgeschafft ("I just killed it"). Und er kündigte schon mal an, dass Klaus Raab weiterhin recht behalten wird, wobei er das etwas anders formulierte:

"Bitte beachten Sie, dass Twitter in den kommenden Monaten eine Menge dummer Dinge tun wird. Wir werden beibehalten, was funktioniert, und ändern, was nicht funktioniert."

Wobei das ja gar nicht so dumm ist. Dumm wäre zu ändern, was funktioniert.

In einem bei Twitter live übertragenen Gespräch mit der Werbekundschaft begründete Musk den Schritt später noch etwas detaillierter, berichtet die Agentur AFP, hier bei der Rheinischen Post. Wörtlich sagte er danach über den Liz-Truss-Erinnerungshaken.

"Abgesehen davon, dass es ein ästhetischer Alptraum war, wenn man sich den Twitter-Feed anschaut, war es schlicht ein weiterer Weg, ein Zwei-Klassen-System zu schaffen."

Das stimmt natürlich einerseits, andererseits ergibt sich das Zwei-Klassen-System schon durch die Followerzahlen. Seien wir gespannt auf den Tag, vielleicht ist der Haken heute Nachmittag ja schon wieder da. Im Laufe des Tages ergab sich für Twitter allerdings schon ein ganz anderes Problem.

Die Agentur Reuters meldete, hier zu lesen beim Deutschlandfunk, Twitter stehe in der Kritik, bei den US-Zwischenwahlen nicht angemessen gegen Fehlinformationen vorgegangen zu sein. Die Post der republikanischen Kandidatinnen Marjorie Taylor Greene und Kari Lake hätten laut der US-Nichtregierungsorganisation Common Cause mit Warnhinweisen versehen werden müssen. Beide hatten die Demokraten in Tweets beschuldigt, für die Wahlpannen verantwortlich zu sein.

Die Organisation kritisierte auch, dass Twitter deutlich langsamer reagiere, seit das Unternehmen das Personal, das für die Veröffentlichung glaubwürdiger Informationen verantwortlich sei, entlassen habe. Na ja, immerhin ist das ein Hinweis darauf, dass sich bislang keine Bots um diese Anfragen gekümmert haben. Wobei sich auch das natürlich schnell ändern kann.

Aus der Unternehmenszentrale hieß es dazu (mutmaßlich):

"Vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir werden uns schnellstmöglich um die Bearbeitung kümmern."

Bleiben wir noch ganz kurz bei Twitter. Lars Weisbrod beschäftigt sich in der gestern erschienenen Ausgabe der "Zeit" (€) mit dem seltsamen Exodus, der mit der Übernahme von Musk begonnen hat. Seine Feststellung, grob umschrieben: Konservative beklagen eine immer weniger freie Meinung, die ja ein Merkmal der Demokratie ist – und das soll auf autoritäre Art und Weise geändert werden? Und die Linken verschwinden, unter anderem zu Mastodon, weil sie wirklich freie Meinungen dann auch wieder nicht ertragen?

Weisbrod schreibt:

"Beide Paradoxien lassen sich auflösen. Auf Twitter begehren angebliche Libertäre nur noch im Namen der Freiheit auf und zeigen tatsächlich autoritäre Neigungen. Linke hingegen sprechen oft so, als sei ihnen Meinungsfreiheit verdächtig geworden. In der Praxis aber wählen sie eine Systemalternative, die solche Freiheit in einer Weise verwirklicht, die man wohl libertär nennen darf. Sich zwischen diesen beiden Seiten zu entscheiden fällt leicht."

Chef empfiehlt, besser nicht zu streiken

Nun aber zu einem Biotop, in dem Änderungen sich nicht ganz so schnell vollziehen wie in der Downing Street und bei Twitter. Ja, wir sind wieder beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dort wurde gestern gestreikt. Sie fragen sich jetzt natürlich, warum beim MDR dann heute trotzdem ein Altpapier erscheint. Ich habe mich entschieden, es zu schreiben, auch um über den Streik zu berichten – allerdings nicht, weil ich eine Mail von Stephan Detjen gelesen hätte, dem Chefkorrespondenten im Hauptstadtbüro des Deutschlandfunks. Der hatte laut Boris Rosenkranz bei Übermedien (€) in einer E-Mail an die "lieben Kolleginnen" und "lieben Kollegen" darauf hingewiesen, dass das Recht streiken auch das Recht nicht zu streiken beinhalte. Die Begründung:

"Jeder könne sich selbst ausmalen, 'welche Wirkungen dieser Streik in der gegenwärtigen Debatte über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat'."

Detjen kritisiert nicht nur den Inhalt, sondern auch den Zeitpunkt des Streiks. Laut Rosenkranz schreibt er:

"Derweil ist Krieg in Europa, Klimakonferenz in Ägypten, in den USA findet heute Nacht eine Wahl mit möglicherweise historischen Nachwirkungen statt – und wir sollen morgen nicht mit allen unseren Mitteln, Kompetenzen und Ressourcen darüber informieren?"

Das ist eine legitime Meinung. Nicht ganz unproblematisch ist allerdings der von Übermedien schon in der Überschrift herausgestellte Zusammenhang:

"Deutschlandradio-Vorgesetzter rät seinen Mitarbeitern vom Streik ab."

Intern gab es über die E-Mail laut Rosenkranz eine Auseinandersetzung. Ein Kollege, der auch als Moderator arbeite, habe geschrieben:

"Ich möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen (…), aber sind Sie sicher, dass es Ihnen zusteht, den Kolleg*innen in dieser Form ins Gewissen zu reden?".

Nach so einer Nachricht könnten sich

"wohl nicht viele der schwankenden Kolleg*innen nun guten Gefühls diesem Streik anschließen".

Wie viele Beschäftigte sich beim Deutschlandfunk dann doch zum Streiken durchrangen, wissen wir nicht. Das Deutschlandfunk-Medienmagazin "@mediasres" ließ sich von Detjens Mail offenbar nicht abschrecken. Dort lief eine alte Spezialausgabe zum Digitalradio von Stefan Fries und Altpapier-Autorin Annika Schneider. Insgesamt streikten bundesweit etwa 2.000 Menschen, die für ARD, ZDF oder das Deutschlandradio arbeiten. Worum es geht, erklärt unter anderem die Gewerkschaft Verdi.

Neue Vorschläge zur Medienlandschaft

Aber was macht eigentlich die vor einer Woche von Reformen-Tommy angerempelte Debatte über die Neuordnung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks?

Martin Machowecz schreibt (€) in der aktuellen "Zeit" (Titel: "Bumm Bumm Buhrow"):

"Eine Revolution anzukündigen, die man selbst nicht mehr veranstalten kann, ist (…) gar nicht so mutig, wie es zunächst scheint."

Und das führt er noch weiter aus:

"Buhrows Rede steht für den Versuch, diesem Dilemma zu entkommen: einmal die Gesellschaft verhandeln lassen, was ARD und ZDF heute sein sollen. Schön wäre das. Ein bisschen schade nur, dass der Revolutionär für diesen Gedanken die größte Krise der ARD seit Jahrzehnten benötigte und dass er sie äußert, kurz bevor er den ARD-Vorsitz abgibt."

Auf der SZ-Medienseite erklärt der Hamburger Mediensenator Carsten Brosda (SPD, Blumfeld), was er von der Debatte erwartet, nämlich Antworten auf folgende Fragen:

"Was erwarten Einzelne und Gesellschaft von den Sendern? Wie soll die Medienlandschaft der Zukunft aussehen? Welche Rolle spielen öffentlich-rechtliche Angebote darin?"

In dem Zusammenhang nennt er einen nach meinem Eindruck zentralen Punkt, der in vielen Debatten über Medienprobleme und -phänomene eine Rolle spielen würde, aber gerne unter den Tisch fällt. Jürgen Habermas hatte darauf hingewiesen, Brosda verweist darauf:

"Uns fehlen die Regeln und Praktiken und kulturellen Techniken, mit den neuen Möglichkeiten umzugehen. Habermas beschwichtigt ein wenig, dass es auch nach der Erfindung des Buchdrucks lange gedauert habe, bis alle lesen konnten, und verweist darauf, dass wir jetzt erst einmal alle öffentlich schreiben lernen müssten."

Dieser Punkt könnte auch eine Erklärung für viele der Dinge liefern, die Richard David Precht und Harald Welzer in ihren als Buch veröffentlichten Notizen neulich angemahnt haben. Und diesen Punkt muss man im Hinterkopf haben bei der Suche nach einer Antwort auf die Frage, wo und wie öffentlich-rechtliche Inhalte erscheinen sollen. Exemplarisch ist der gescheiterte Versuch von Zeitungsverlagen, sich mit Facebook so zu arrangieren, dass man dort einfach die eigenen Inhalte postet und ein bisschen Geld dafür bekommt. Das war nach kurzer Zeit wieder vom Tisch und gilt inzwischen als ähnlich aussichtsreich wie der Versuch, sich mit Gaspipelines nach Russland gegen Gasengpässe abzusichern.

Bei Brosda geht es nicht so sehr darum, wie man jetzt hier und da einen Sender abschalten könnte, um die gewaltigen Kosten einzudampfen. In diesem Punkt hatte Buhrow das Kirchturmdenken der Länder kritisiert. Brosda spricht über die Qualität der Inhalte, das wäre also der andere Weg, denn wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk für seine in die Zukunft weisenden Inhalte bekannt wäre, würde man vielleicht auch nicht so viel über das Geld sprechen.

Was Brosda sagt, erinnert ein bisschen an die noch gar nicht so lange vergangene Zeit, in der es in Zeitungshäusern darum ging, den Gedanken zu verankern, dass Online-Inhalte keine Nebenprodukte einer Zeitung sind, sondern dass eher die Zeitung das Nebenprodukt sein sollte. Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk setzt sich langsam der Gedanke, dass das Traumschiff vielleicht nicht mehr das Flaggschiff sein sollte (den Artikel bebildert es trotzdem). Brosda schreibt:

"Programminnovationen müssten vorne stehen, klar und sichtbar auf den besten Sendeplätzen und oben in den Mediatheken. Die Sender täten gut daran, ihr Publikum nicht zu unterschätzen, sondern es herauszufordern."

Brosdas Bestandsaufnahme lautet also: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat ein Identitätsproblem.

"Es ist bemerkenswert, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk keine ausgeprägte Story zu sich selbst erzählen kann."

Und was macht man da? Erst mal vielleicht eine Therapie, in diesem Fall mit dem Publikum, es geht ja darum, auch weiterhin irgendwie miteinander auszukommen – oder wie Brosda schreibt:

"Es ist wie in einer Beziehung: Wenn man in einer Krise steckt, dann muss man Metakommunikation betreiben und darüber reden, wie man miteinander redet."

Und da ist noch etwas, das einer Standardsituation in Beziehungen ähnelt. Es ist leicht, Erklärungen dafür zu finden, dass Dinge sich nicht ändern. Der Grund dafür ist oft einfach: Die Überzeugung, etwas zu ändern, fehlt. Brosda zitiert die Band Blumfeld:

"Es gibt kein Müssen und kein Sollen, wenn wir nicht wollen."

Und da liegt dann oft auch die Lösung.

Brosda, schreibt:

"Wir müssen es wollen."

Allerdings kommentiert hier schon von der anderen Schulter eine andere Band, "Die Sterne":

"Du musst gar nichts."

Wenn du nicht mehr weiter weißt, schreibe einen Gastbeitrag

Sigrun Albert, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger, beteiligt sich mit einem Gastbeitrag auf der FAZ-Medienseite (€) an der Debatte über die Medienlandschaft und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Sie hält den Beitrag für "eine Sensation", allerdings "nicht so sehr wegen der konkreten Inhalte", sondern "wegen der Offenheit für einen wirklichen Neuanfang".

In den Ohren der Verlagslobby klingt das Wort "Neuanfang" im Zusammenhang mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk möglicherweise auch immer ein bisschen wie das Wort "Rückzug". Einer der Wünsche, die Albert sich auf der Lösungsseite an die Pinnwand heftet, wie sie schreibt, ist denn auch:

"Konzentration auf die jeweiligen Kernkompetenzen – beim TV wäre das zum Beispiel die auf Bewegtbild, beim Radio die auf Audio-Inhalte, statt bei beiden die auf geschriebene Texte."

Die beiden übrigen Wünsche, die sie in diesem Zusammenhang erwähnt, sind Kooperation und Kollaboration. Denn eigentlich sieht Albert einen ganz anderen Gegner, einen gemeinsamen: die digitale Krakenzucht im Silicon Valley. Albert:

"Man kann sich das vorstellen wie eine Vermögensverteilung – auf einer Skala würde der Wert 0 eine Gleichverteilung darstellen (alle Menschen besitzen gleich viel), dagegen würde der Wert 100 die maximal denkbare Ungleichverteilung repräsentieren (eine Person besitzt alles, alle anderen nichts). Die Ungleichverteilung des deutschen Online-Traffics ist tatsächlich haarsträubend – der Wert beträgt unfassbare 98,8. Das Gros des Traffics wird von den Plattformen der Digitalkonzerne gebündelt. Plakativ gesprochen: Ganz wenige Player besitzen fast alles, der Rest so gut wie nichts."

Das, was dazu an der Pinnwand auf der Lösungsseite steht, klingt allerdings ein bisschen so, als würde man zur Lösung des Problems mit der Vermögensverteilung auf einem Post-it folgenden Vorschlag formulieren: "Im Supermarkt etwas mehr auf die Preise achten."

Neben der Konzentration auf die Kernkompetenzen schlägt Albert vor, – im Teaser steht: "Welche Medienlandschaft braucht unsere Demokratie?" – die Glaubwürdigkeit zu "bestätigen", das ist die Formulierung in der Zwischenüberschrift. In anderen Worten: Wie schaffen wir es, dass alles so bleibt, wie es ist? Im Text selber steht die schon eher passende Frage:

"Wie gewinnen wir unsere Glaubwürdigkeit zurück, wo sie verloren ist, wie erhalten wir sie, wo sie noch besteht?"

Im Weiteren geht es um "Schutz vor Angriffen und Drohungen" und um ein anderes Problem, in der Kurzusammenfassung: "Den Wert journalistischer Arbeit beziffern". Alberts Befund:

"Bei erschütternd geringer Bereitschaft, gerade für virtuelle Medieninhalte etwas zu bezahlen."

Das alles sind wichtige Fragen und wichtige Punkte. Einziges Problem: Diese Fragen sind seit Jahren bekannt. Sie werden immerzu wiederholt, es mündet regelmäßig in der stets verfügbaren Forderung: Wir brauchen eine Debatte. Wünschenswert wäre ein Gastbeitrag in der FAZ, in dem steht: Wir hatten ja zehn Jahre lang Zeit, uns über die Medienlandschaft Gedanken zu machen: Das hier sind unsere vorläufigen Vorschläge. So bleibt der Gastbeitrag ein einziges Dokument der Ratlosigkeit.

Einen Vorschlag bringt Sigrun Albert dann doch:

"Ein runder Tisch, wie Tom Buhrow ihn vorschlägt, ist ein guter Anfang; wir brauchen aber mehr. Einen Thinktank, einen Open Space oder ein Lab für die Medienrevolution – egal, wie wir es nennen. Einen weitläufigen, offenen Ort eben, an dem sich Vertreter der deutschen Medienlandschaft, der Politik, der Gesellschaft zum Debattieren begegnen können."

Diesen Ort gibt es allerdings längst. Er nennt sich Internet.


Altpapierkorb (Medienwoche, Bild TV, Plasbergs Abschied, Meta, Kulturkritik, Rücktritte in Österreich, Bürgerparlament)

+++ Nach zwölf Jahren stellt das digitale Schweizer Medienmagazin "Medienwoche" – das regelmäßig im Altpapier vorkam, gestern noch – den Betrieb ein, schreibt Thomas Paszti, Gründer und Verleger, in einer Erklärung auf den eigenen Seiten.

+++ Die "Bild"-Medien wollen ihren Fernsehsender "Bild TV"zurechtschrumpfen, berichten Anton Rainer und Alexander Kühn für den "Spiegel". Das Programm ist laut dem Bericht zu teuer. Rainer und Kühn schreiben: "In einer noch nicht veröffentlichten 'Bewegtbild-Strategie', die der aktuelle Chefredakteur Johannes Boie geschrieben hat, ist festgelegt, wann 'Bild' künftig eine Livesendung macht: nur, wenn der Zuschauer es erwarte. Also etwa bei Terroranschlägen oder anderen Großereignissen. 'Das ist de facto das Ende von Bild im TV', sagt eine leitende Führungskraft."

+++ Frank Plasberg moderiert am Montag zum letzten Mal die WDR-Talkshow "Hart aber fair", Nachfolger wird Louis Klamroth. Joachim Huber erinnert für den Tagesspiegel (€) unter anderem an die Innovationen, die Plasbergs Sendung ins Talkshow-Business gebracht hat, nämlich: "den Einspielfilm, kurze Beiträge mit für die Zuschauer ergänzenden Informationen durch Statistiken, Interviews, prononcierten Zitaten von Gästen in der Sendung".

+++ Der Konzern Meta hat etwa 11.000 Menschen entlassen, meldet unter anderem dpa, hier bei der Deutschen Welle. Laut Meta-Chef Zuckerberg haben sich die Umsätze deutlich schlechter entwickelt als prognostiziert. Zuckerberg räumt ein, dass er sich bei der Prognose des Online-Geschäfts verschätzt habe.

+++ Kulturkritik war schon vor der Corona-Zeit kein Geschäft, in dem man reich wurde, aber mittlerweile kann man kaum noch davon leben, berichtet die frühere Altpapier-Autorin Kathrin Hollmer für Übermedien (€).

+++ Die Ausläufer des Korruptionsskandals in Österreich (zuletzt hier im Altpapier) haben jetzt zwei Chefredakteure den Job gekostet: Rainer Nowak, bislang Chefredakteur der Zeitung "Die Presse", und Matthias Schrom, Chefredakteur des Fernsehkanals ORF2. Das berichtet unter anderem Ralf Leonhard für die "taz". Nowak und Schrom stolperten über Chats, die von den Behörden ausgewertet worden waren, und die zeigten: Die Nähe zur Regierung war wohl doch etwas größer als sie sollte. 

+++ Über das neue NDR-Talkformat "Bürgerparlament" schreibt Corolina Schwarz für die taz: "Wirklich konstruktiv ist die Diskussion jedoch am Ende nicht. Statt miteinander zu reden, scheint es, dass die Beteiligten reihum ihren einminütigen Vortrag mit dem einen Punkt, den sie machen möchten, auswendig gelernt vortragen. Darin unterscheidet sich das Bürgerparlament aber auch nicht wirklich von einer Lanz- oder Anne-Will- Sendung."

Neues Altpapier gibt es am Freitag.

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