Das Altpapier am 12. April 2022 Negativbeispiel für die Lehrbücher
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12. April 2022, 13:00 Uhr
Warum es eine "Spiegel"-Autorin "zum Speien" findet, wenn Medienleute in Sachen Anne Spiegel die Attitüde "menschlich verdient sie unser Mitleid, als Politikerin ist sie überfordert" an den Tag legen. Warum tote Körper von Zivilisten ein Kommunikationsmedium sind. Warum Journalisten zumindest eine kleine Mitschuld daran tragen, dass wir von fossilen Energielieferanten in autokratischen Staaten abhängig sind. Ein Altpapier von René Martens.
Inhalt des Artikels:
- Für eine "erwachsene" Haltung gegenüber Politikern
- Die russischen Barbaren sind gute Kommunikationsexperten
- Diekmann on Tour
- Das Salonfähigmachen von Klimaquerdenker-Positionen
- Sieger, die die Opferkarte spielen
- Altpapierkorb (ungewöhnlicher FAZ-Medienseitenaufmacher, #Wirsindnichtda, "ideologisches Luftgitarrenspiel")
Für eine "erwachsene" Haltung gegenüber Politikern
Wenn es im Altpapier um die Berichterstattung von Rücktritten von Politikerinnen und Politikern geht, gilt es zumindest zu versuchen, die medienkolumnistisch relevanten und die medienkolumnistisch weniger relevanten Aspekte auseinander zu klamüsern. Generell nicht einfach, aber probieren wir es mal:
Die frühere rheinland-pfälzische Umweltministerin und bis gestern amtierende Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat am Sonntagabend eine öffentliche Erklärung abgegeben, die nun Teil ihrer Rücktrittsgeschichte geworden ist. Die ZDF-Journalistin Nicole Diekmann stellt bei Twitter die Frage, ob "Anne Spiegel womöglich politisch überlebt hätte, hätte sie auf ihr als Befreiungsschlag gedachtes Statement (…) verzichtet". Eine Frage, die zum Beispiel der Kommunikationsberater Johannes Hillje im DLF-Medienmagazin "@mediasres" mit Ja beantwortet.
Von einer quasi-historischen Dimension ist bei ihm die Rede, von einem "Negativbeispiel der politischen Kommunikation", das "vermutlich in die Lehrbücher eingehen" werde. Und zwar
"weniger wegen des Gesagten, sondern vielmehr wegen des Organisatorischen. Ein Pressesprecher kann eine Ministerin nicht in einem derart aufgewühlten Zustand vor die Kameras lassen (…) In diesem Fall hat die Krisenkommunikation die Krise verschärft statt entschärft (…) Das hat meines Erachtens letztlich den Ausschlag gegeben, warum der Rücktritt nicht mehr zu vermeiden war."
Dass an Spiegels Auftritt "in einer für eine öffentliche Person fatalen Weise medial (…) nichts mehr kalkuliert war", konstatiert Cornelius Pollmer im SZ-Feuilleton (€). In eine ähnliche Richtung scheint zunächst der Offene Brief zu gehen, den Katrin Wilkens (Spiegel, €) der nunmehrigen Ex-Ministerin geschrieben hat:
"Diese Rede hatte alles, (…), was wir uns seit Jahrzehnten, wahrscheinlich seit Jahrtausenden, immer wieder von Politikern wünschen und nie bekommen: Sie war ehrlich. Ehrlich unbeholfen, ehrlich privat und ehrlich medial suboptimal."
Da könnte man noch Sarkasmus raushören, aber dann ändert sich der Tonfall:
"Vor allem schreibe ich Ihnen als Ehefrau mit einem pflegebedürftigen Mann und Mutter dreier Kinder. Mich bringt die derzeit medial verbreitete Attitüde 'menschlich verdient sie unser Mitleid, als Politikerin ist sie überfordert' zum Speien. Das schreiben nämlich vor allem Leute, die nicht wissen, wie viel Entlastungskosten es bei Pflegegrad vier gibt, die nicht wissen, wie man vorzeitige Rentenbescheide beantragt, obwohl man zu Hause noch Kinder hat, die 'Lernwörter mit U' als Hausaufgabe haben. Sowas schreiben fein entfremdete Herren und Damen der moralischen Überlegenheit, die keinen Zugang zu hauseigenen Katastrophen haben."
Für die Online-Ausgabe des "Zeit Magazins" legt Wenke Husmann dar, warum die aktuelle Entwicklung in Sachen Spiegel ein Anlass sein sollte für einen "Abschied vom Führungskult" - und für eine Hinwendung zu einer anderen Rezeption und Interpretation von Politik bzw. politischem Handeln:
"Bei aller berechtigten Kritik sollte der Fall einer abwesenden Ministerin auch Anlass für einen Moment der Selbstreflexion sein, in dem wir unsere Erwartungshaltung an Politikerinnen und Politiker hinterfragen: Wir wünschen, dass sie 24 Stunden sieben Tage die Woche zur Verfügung stehen und für uns da sind – und zwar offenbar auch als Individuum. Echt jetzt? So nachvollziehbar unser Bedürfnis nach einem individuellen Gesicht, das wir zuordnen können, und unser Wunsch nach einem Menschen als politischer Führungsperson sein mag: Wir sollten endlich wirklich erwachsen werden und nicht nur erkennen, dass Politiker selbstverständlich auch fehlbar sind, sondern uns auch von dem Wunsch lösen, dass sich jemand wie Mutter oder Vater um uns und unsere Probleme kümmern möge. Das können funktionierende Teams einfach besser."
So ein Wandel müsste damit beginnen, dass sich Politikjournalismus wieder in einem größeren Maße mit Politik beschäftigt, er sich also nicht mehr an Personen abarbeitet, keine Haltungsnoten mehr verteilt für Politiker, die an der Spitze von Regierungen, Ministerien oder Parteien stehen, sondern darauf konzentriert, die konkreten Folgen von politischen Maßnahmen und Unterlassungen zu analysieren.
Die russischen Barbaren sind gute Kommunikationsexperten
Im "Montagsblock" des "Kursbuchs" befasst sich der Soziologe Armin Nassehi mit dem kommunikativen "Sinn" der mörderischen Gewalt gegen Zivilistinnen und Zivilisten:
"Die auf den Straßen von Butcha und auf dem Bahnsteig von Kramatorsk liegenden toten Körper sind vor allem ausgestellte Tote. Die toten Körper und die dazugehörigen Individualitäten spielen für die russischen Barbaren keine Rolle. Sie sind ihnen egal. Sie sind nur Exemplare. Deshalb ist es viel wirksamer, Zivilisten zu töten statt Kombattanten, deren Tötung zum Spiel dazugehört. Tote Körper von Zivilisten sind ein Kommunikationsmedium. Sie zeigen vor: Wir können es, und Ihr werdet nicht dagegen vorgehen, weil Ihr daraus schließen könnt, was wir noch tun, wenn Ihr uns angreift. [Großschreibung jeweils im Original - Anm.d.A.] (…) Sie sind gute Kommunikationsexperten. Sie verstehen die Sprache der Gewalt. Und die Sprache der Gewalt ist hier die Mitteilung an Dritte, an uns. Die toten Körper aber sterben keinen individuellen Tod, sie sterben nicht einmal. Sie werden paradoxerweise ausgelöscht – um vorgezeigt werden zu können."
Russische Propaganda ist tagesaktuell unter verschiedenen Gesichtspunkten ein Thema. In einem beim Volksverpetzer erschienenen Interview mit der russlanddeutschen Spätaussiedlerin Medina Schubert erinnert diese an einen Fall von hier zu Lande relativ viral gegangener russischer Desinformation aus dem Jahr 2016, nämlich den "Fall Lisa". Dahinter verbirgt sich die erfundene Geschichte einer Vergewaltigung eines minderjährigen Mädchens durch Geflüchtete in Berlin. Schubert blick zurück:
"Es war der kurze Bericht im russischen Staatsfernsehen, der innerhalb von wenigen Stunden eine Welle der Empörung lostrat, weil viele Menschen ihm glaubten. Der Bericht im 'Perwyj Kanal' zu der angeblichen Vergewaltigung (…) war sehr kurz und hatte alles, was die russischen Medien vorher schon aufgebaut hatten. Zum einen diese Panikmache, dass Deutschland von Geflüchteten überrannt wird. Dass 'Weiße' nicht mehr willkommen sind, aber 'diese Schwarzen'. Dieses Narrativ hatten die russländischen Medien seit 2015 stark etabliert. Die Intention hinter solchen Berichten war, die russländische Bevölkerung davon abzubringen, positiv gen Westen zu blicken. Diese Botschaft erreichte aber auch die Russischsprachigen hier in Deutschland."
Zurück in die Gegenwart: Die "New York Times" erwähnt derweil folgende internationale Allianz von Desinformations-Kombattanten:
"In mid-March, after Russia Today began to use clips of the Fox News host Tucker Carlson to support the idea that the United States was developing bioweapons in Ukraine, Chinese state media also began to pick up Mr. Carlson’s broadcasts."
Auf den durchaus verstörenden Umstand, dass "Russlands Auslandssender RT nirgendwo so beliebt ist wie in Lateinamerika", weist heute wiederum Christoph Gurk auf der SZ-Medienseite (€) hin.
Diekmann on Tour
An der Seitenlinie der Weltpolitik bzw. an der Seite des die Ukraine bereisenden österreichischen Bundeskanzlers Karl Nehammer war gerade der frühere "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann zugange. "Der Standard" rekapituliert:
"Die 'Bild' wusste jedenfalls schon am Sonntagabend Bescheid und veröffentlichte dazu einen Artikel – in Österreich waren die Pläne zwar bereits Medien kommuniziert worden, man vereinbarte aber, diese erst am Montagvormittag zu veröffentlichen. Deren Ex-Chefredakteur Kai Diekmann (…) war jedenfalls übers Wochenende mit Nehammer auf Reisen. Gemeinsam mit zahlreichen Journalisten und Journalistinnen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kanzlers besuchte Nehammer den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Nur: Da Diekmann kein Journalist mehr ist, war unklar, warum er eigentlich dabei war."
Um mal ein tendenziell billigen LOL-Zwischenstopp einzubauen: Wieso "kein Journalist mehr"? War er mal einer? Zurück zum "Standard":
"Von der ÖVP heißt es (…): ‚Kai Diekmann wurde vom Bundeskanzleramt angefragt, diese Reise aufgrund seiner Expertise in Bezug auf politisch internationale Reisen zu begleiten.‘"
Das ist immerhin eine nicht unoriginelle Antwort.
Während "Die Presse" (€) unter der Überschrift "Die Inszenierung der Kanzler-Visiten im Osten" kritisch über das Mitmischen des früheren Boulevard-Strategen berichtete ("Wenn der ehemalige 'Bild'-Chefredakteur Kai Diekmann als Berater einen Politiker begleitet, geht es immer auch darum, dass das Sein den gewünschten Schein bekommt"), gab’s beim Magazin "Profil" eine liebreizende Überschrift.
"Nehammer-Reise nach Kiew: Der bewegendste Moment für den Kanzler."
Kein Wunder, dass Diekmann selbst diesen Artikel dann als "mein MUST READ des Tages" anpries.
Das Salonfähigmachen von Klimaquerdenker-Positionen
Um nachvollziehen zu können, warum Wladimir Putin auch außerhalb Russlands Anhänger hat, hilft vielleicht der Hinweis darauf, dass er ein Klimaleugner ist.
"Putin hat immer wieder die Erderwärmung heruntergespielt. 'Zwei bis drei Grad würden nichts schaden. Wir geben weniger Geld für Pelzmäntel aus, und die Getreideernte würde steigen', verkündete er 2003, als die verheerenden Folgen einer Erwärmung gerade auch für die Permafrostgebiete Russlands längst bekannt waren."
schreibt Stefan Rahmstorf in einem "Gastbeitrag" für den "Spiegel", in dem es generell um Desimformationskampagnen bei den Themen Klima und Energie geht. Rahmstorf weiter:
"Das Umschalten der fossilen Propagandamaschine von Fake News über Klimaforschung auf Fake News über die Lösungen ist ein weltweiter Trend, der auch in Deutschland zu beobachten ist. Windräder gefährden angeblich den Bestand der Rotmilane (nein), verursachen gefährlichen Infraschall (falsch) und sind nicht recycelbar (doch), Elektroautos sind angeblich klimaschädlicher als Verbrenner (nein) oder bringen das Stromnetz zum Kollaps (njet)."
[Anm.d.A.: Die Links in den Klammern im vorangegangenen Absatz stammen aus dem Originaltext.]
Konkret kritisiert Rahmstorf des weiteren:
"Auch manche Journalisten in den deutschen Medien sahen und sehen leider ihre Rolle darin, wissenschaftlich unsinnige Behauptungen aus der Klimaquerdenker-Ecke ungeprüft salonfähig zu machen, und versuchen dies gar als kritischen Journalismus zu verkaufen. Nach der Flutkatastrophe konnte man lesen, der Deutsche Wetterdienst sehe keine Zunahme von Extremregenereignissen – sogar während gleichzeitig der Sprecher des DWD erklärte: 'Sie sind schon häufiger geworden, das können wir in unseren Radardaten sehen'. Und noch im Januar fabulierte 'Zeit'-Herausgeber Josef Joffe vom 'Klimatismus' als neuer Religion (eine seit vielen Jahren bei Klimaleugnern beliebte Diffamierung) und offenbart eine erschütternde Ahnungslosigkeit über die Ergebnisse der Klimaforschung. Er weiß nicht einmal, dass die Ursache der modernen Erwärmung dadurch belegt ist, dass wir die Energiebilanz unseres Planeten physikalisch verstehen und ständig messen."
Die von Joffe performte und "seit vielen Jahren bei Klimaleugnern beliebte Diffamierung" war auch Thema im Altpapier.
Einen Schlenker zur aktuellen weltpolitischen Lage macht Rahmstorf dann auch noch:
"Die Lobbykampagne für fossile Energien und gegen die Klimawissenschaft, die in den Achtzigerjahren angeschoben wurde, (…) hat den notwendigen Ausstieg aus den fossilen Energien um Jahrzehnte verzögert. Einer kleinen Gruppe sehr wohlhabender Menschen wurde erlaubt, Politik und öffentliche Meinung in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dafür zahlt die Welt heute bereits einen hohen Preis in Form von Hitze-, Flut-, Dürre-, Brand- und Wirbelsturmschäden und in Form der Abhängigkeit von fossilen Energielieferanten in autokratischen Staaten."
Vom Klimawandel als Chance zu sprechen, wäre wohl unangebracht, aber ein Hinweis auf einen Beitrag, der die Überschrift "As climate change intensifies extreme weather, local newspapers see a bright future in meteorology" trägt, scheint mir durchaus angemessen.
Unter dieser Überschrift liefert das "Nieman Lab" der Harvard University auch für hiesige Regional- und Lokalzeitungen relevante Anregungen.
"As climate change makes extreme weather events like droughts, blizzards, and fires more frequent and severe, weather is becoming an even bigger part of people’s daily lives — and local newspapers see an opportunity",
schreibt Laura Hazard Owen. Einer der Gedanken dahinter: "Jedes Handy hat eine Wetter-App." Das sagt ein Redakteur des "San Francisco Chronicle", und das gilt ja zumindest für das Verbreitungsgebiet seiner Zeitung und für Weltregionen mit einer ähnlich hohen Smartphone-Durchdringung. Woraus sich folgern lässt, dass Wetterberichte von Medienhäusern mehr liefern sollten als Wetter-Apps. Meteorologische Hintergründe zum Beispiel. Auf Deutschland bezogen, könnte man fragen, ob es bei Regionalzeitungen nicht Leute bräuchte, die ähnlich agieren wie im Fernsehen Karsten Schwanke oder Özden Terli.
Sieger, die die Opferkarte spielen
Wer geglaubt hatte, dass der publizistische Arm der Maskenfreiheits-Kampftruppen sich über seine Siege - Abschaffung der Maskenpflicht, das (zumindest vorläufige) Scheitern der Impfpflicht im Bundestag - freuen würde, hat sich getäuscht.
"Die Mehrheit der Deutschen" würde mit "sozialem Druck neue Zwänge aufbauen", schreibt Susanne Gaschke, eine der größten Widerstandskämpferinnen, die das Haus Springer je hervorgebracht hat. Und:
"Man hätte gedacht, dass die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine die deutsche Angstlust an Corona ein wenig relativieren würden. Es gibt auf der Welt wahrhaftig schlimmere Bedrohungen als die eine Krankheit, die inzwischen meist milde verläuft. Die Angst-PR der Regierung erweist sich als langlebig."
Bei Twitter blickt Gaschkes gelegentlich für "Die Welt" in die Tasten hauender Gesinnungsgenosse Jörg Phil Friedrich darauf zurück, wie es war, "eine Woche ohne Maske in Münster" unterwegs gewesen zu sein:
"Es belastet doch, offensichtlich zu einer Minderheit zu gehören",
greint der Gentleman. Mit dieser Äußerung ausführlich beschäftigt hat sich der Digitalberater Jens Scholz.
Der Kampf der Maske-runter-Publizistik geht also weiter, und man bekommt den Eindruck, dass diese Leute erst Ruhe geben werden, wenn Masken verboten sind. Aber auch darauf sollte man lieber nicht wetten.
Auch keine Freundin der Maske: die FAS-Autorin Sabine Meier. Sie schreibt:
"Ich weigere mich, Angst zu haben. Wir alle sollten wieder mehr leben. Klar, es gibt vulnerable Gruppen. Aber die werden sicher Verständnis dafür haben, dass die Nicht-Vulnerablen jetzt auch mal wieder an sich denken, jedenfalls innerhalb eines gewissen Rahmens."
Insgesamt liest sich der Artikel, als hätte ihn Marco Buschmanns Hund beim Frühstück geschrieben. Ein wichtiger Unterschied zwischen der "Welt" und der "FAS" besteht in diesem Fall darin, dass Meiers Text Teil eines Pro und Contras ist - und unter beiden Beiträgen ein "Fakten-Check" zu finden ist, der die Wirksamkeit von FFP-2-Masken unterstreicht.
Altpapierkorb (ungewöhnlicher FAZ-Medienseitenaufmacher, #Wirsindnichtda, "ideologisches Luftgitarrenspiel")
+++ Überraschendes heute auf der FAZ-Medienseite: Im Aufmacher (€) geht es um politische Gefangene im Iran bzw. "Doppelstaatler", die "in iranischen Gefängnissen festgehalten und bei Verhandlungen mit dem Westen als Druckmittel eingesetzt" werden. Wir sind hier die Letzten, die den Bruch von Konventionen oder das Überschreiten von formalen Grenzen rügen würden, aber die Bemerkung, dass der Beitrag - es ist ein Interview mit Angehörigen eingesperrter "Doppelstaatler" - zu null Prozent in die "Irgendwas mit Medien"-Kategorie passt, sei an dieser Stelle hinterlassen.
+++ Im Osterprogramm des RBB wird es zu Sendungsausfällen und ähnlichen Einschränkungen kommen, weil 365 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich an der Protestaktion #Wirsindnichtda beteiligen wollen. "Grund für die Aktion sind die gescheiterten Verhandlungen über Beschäftigungsgarantien für die Freien Mitarbeiter", schreibt der "Tagesspiegel". Auch dwdl.de berichtet. Eine ähnliche Aktion hatte es bereits im Mai 2021 gegeben.
+++ Eine Botschaft an "alle, die jetzt immer noch ein ideologisches Luftgitarrenspiel gegen die #NoCovid-Strategie für Deutschland aufführen", hat gerade Korinna Hennig, eine der Moderatorinnen des "Coronavirus Update"-Podcasts, getwittert. "Ideologisches Luftgitarrenspiel" ist auch jenseits des Kontextes eine hübsche Formulierung - weil sie einen nicht unerheblichen Teil des Twitter-Geschehens treffend beschreibt,
Neues Altpapier gibt es wieder am Mittwoch.
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