Das Altpapier am 16. Oktober 2017 Hier privat gewesen
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Die New York Times hat einen Social-Media-Guide veröffentlicht: Mitarbeiter des Hauses dürfen jetzt nicht mehr sorglos vor sich hintwittern - "ein Punktsieg" für Trumps Umfeld? Sollten Journalisten generell weniger meinen und dafür andere reden lassen? Die Meinung gibt es auch in Deutschland. Ein Altpapier von Klaus Raab.
Die New York Times hat am Freitag Bemerkenswertes veröffentlicht. Weshalb auch die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und die Süddeutsche Zeitung vom Montag darüber berichten. Es ist ein Social-Media-Guide für die Journalistinnen und Journalisten des Hauses. Die, schreibt Times-Chefredakteur Dean Baquet, seien künftig angehalten, sich auf Twitter usw. mit Einschätzungen zurückzuhalten, jedenfalls mit solchen, die sie nicht auch in die Zeitung schreiben könnten.
"Ab sofort dürfen die Journalisten des Blattes keine 'parteiischen Meinungen äußern, politische Ansichten verbreiten, Kandidaten unterstützen, verletzende Kommentare abgeben oder irgendetwas anderes, das den journalistischen Ruf der 'Times' unterläuft'. Aktivitäten in den sozialen Medien seien keine Privatsache, sondern öffentlich - und alles, was man in der Öffentlichkeit tue, werde mit der 'Times' assoziiert."
So fasst Harald Staun in der FAS den Kern der neuen Richtlinien zusammen. Und er kommentiert:
"Das Timing hätte schlechter nicht sein können. Am Donnerstag hatte Donald Trump wieder einmal seine heftige Verachtung für die Meinungsfreiheit demonstriert, als er bei einer Pressekonferenz mit dem kanadischen Präsidenten den versammelten Journalisten ins Gesicht sagte, wie ekelhaft es sei, dass die Presse alles schreiben kann, was sie will."
In der Tat ein unglücklicher Zeitpunkt. Die mit der New York Times konkurrierende Washington Post sieht im Move der Times einen "Punktsieg" (SZ) für Kellyanne Conway, die Beraterin von US-Präsident Donald Trump, die über die Twitter-Feeds von Journalisten schon oft geklagt habe, man erkenne dort deren "politische Voreingenommenheit".
Bitte nur Äußerungen mit Anspruch auf Unfehlbarkeit
Wenn in den Twitter-Bios auch deutscher Journalistinnen und Journalisten Sätze wie "Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen" oder Hinweise wie "Hier privat" stehen, zeugt das von der Ahnung davon, dass die Führung der Times mit einem Punkt recht hat: Die Tweets einzelner Mitarbeiter können als Tweets der Institution gelesen werden, bei der sie angestellt sind. Auch wenn sie das nicht sein mögen.
Aber die Frage ist doch, ob es der Debatte - oder wie auch immer man es nennen mag - dienlich ist, wenn man seine Leute einnordet, als wären sie nur irgendwelche Lohnbezieher und keine selbstständig denkenden Leute, nur weil es einigen aus dem Publikum nicht passt, was sie von sich geben. Möglicherweise entsteht das, was der von der New York Times hochgehaltenen Objektivität am nächsten kommt, ja nicht in der Linienverordnung, sondern eher in der Vielstimmigkeit - weil es Objektivität nun einmal nicht geben kann.
Wenn es stimmen sollte, dass US-amerikanische Entwicklungen früher oder später in Deutschland nachvollzogen werden, können wir uns wenigstens auf viele umgeschriebene Journalisten-Twitter-Biographien freuen. Ein geschätzter Spiegel-Online-Kollege könnte vielleicht Vorbild sein mit seiner Bio: "hier höchst offizielle Äußerungen mit Anspruch auf Unfehlbarkeit".
"Assistent der Meinungsbildung" oder "Aufseher"?
Rasch ein Blick in die Schweiz. In der Neuen Zürcher Zeitung ist ein Text von Jörg Thadeusz erschienen, der beim WDR und beim RBB, also bei den deutschen Öffentlich-Rechtlichen, Gesprächssendungen moderiert.
Er plädiert zwar nicht für eine Zurückhaltungsverordnung bei ARD & Co. - aber er plädiert doch für weniger Meinung. Er plädiert dafür, dass öffentlich-rechtliche Journalisten weniger "psychologisieren und pathologisieren". Für weniger eigenes Milieu und weniger Häme, für mehr Verstehen und präzise Fragen. Dafür, dass die Öffentlich-Rechtlichen "widerstreitende Meinungen" abbilden und Auseinandersetzungen "mit Tatsachen" kühlen. Dafür, dass sie "Assistent der Meinungsbildung" sind, aber nicht ihr "Aufseher".
Sein Text steht im Rahmen der deutschen Debatte über die Öffentlich-Rechtlichen. Er verteidigt diese etwa gegen den Vorwurf, zu viel Geld für Fußball, "Quiz-Quatsch" oder die Krankenhausserie "In aller Freundschaft" auszugeben. Dann aber kommt er zum Punkt, den er "Schulmeisterei" nennt:
"Es gibt in Deutschland verbreitete Zweifel daran, dass es dem öffentlichrechtlichen System wirklich ums Verstehen geht. (…) Die Zuschauer würden von uns nicht als mündige Kunden, sondern als Schutzbefohlene angesehen, heisst es. Ich muss sagen: Diese Kritik ist leider berechtigt. Vor allem die Vertreter des Thesenjournalismus lehnen sich mitunter derart weit aus dem Propagandafenster, dass ausgewogenen Berichterstattern schwindlig wird."
Ross und Reiter nennt Thadeusz in seinem meinungsstarken Thesentext auch: den Tweet einer ungenannten Moderatorin. Jan Böhmermann, der "im Tonfall eines eifrig-aggressiven Jusos scharfrichtet". Und Georg Restle von "Monitor"; in dessen Blog könne man "bereits durch die Schwaden der sich angeblich abzeichnenden faschistischen Katastrophe taumeln". (Konkret gemeint sein könnte dieser Beitrag im "Monitor"-Blog.)
Man könnte allerdings schon auf die Idee kommen, dass das nicht sonderlich glücklich gewählte Beispiele sind. Denn inwiefern Tweets, Blog-Kommentare und Late-Night-Shows nun die Ausgewogenheit der Öffentlich-Rechtlichen oder die Mündigkeit der Zuschauer untergraben, die ja nicht nur durch die Darstellung, sondern auch durch die Einnahme verschiedener Positionen entstehen kann - und es gibt ja wahrlich nicht nur Linke bei ARD und ZDF -, wüsste ich jetzt auf Anhieb nicht. "Ausgewogenheit" liegt ja nicht dann vor, wenn es keine Beiträge gibt, die das eigene Denken nicht bestätigen.
Problemfall "Tortendiagramm"
Dass es bisweilen "nicht wirklich ums Verstehen geht", wie Thadeusz schreibt - da ist aber sicher was dran. Mely Kiyak monierte in ihrer Zeit-Online-Kolumne dieser Tage Ähnliches. Allerdings sieht sie ein Problem eher in der vermeintlich objektivsten aller Darreichungsformen, im Tortendiagramm. Anlass ist die Verleihung des Deutschen Buchpreises an den Schriftsteller Robert Menasse für seinen "EU-Roman" "Die Hauptstadt". Kiyak schreibt:
"Jeder breitbeinig formulierende Kommentator, der en passant im Gästebuch einer Polittalkshow mal eben seine Ansichten zu 'Asyl und EU' abseiert, findet schneller Gehör vor einem Millionenpublikum als ein schreibender Preisträger, weil die Reflektionen von Herrn M. aus W. als bedeutender erachtet werden als die eines deutschen Schriftstellers."
M. aus W.? Ist Menasse nicht Österreicher? Egal, es geht an der Stelle um das Phänomen. Weiter, weiter:
"Nicht die Fremden bedrohen uns. Nicht der Kollaps der Sozialsysteme ist es. Dimap und Allensbach beeinflussen das Denken, Sprechen und Handeln in Politik und Gesellschaft. Wo kluge Menschen ein Forum finden sollten, öffnet Jörg Schönenborn seine Tortendiagramme und zitiert seine Umfragewerte."
Wie viel Prozent der Deutschen stimmen da zu? Das wäre interessant.
Was die "Schulz-Story" des Spiegels aufwirft
Und die Texte von Thadeusz und Kiyak sind nicht die Einzigen, die sich mit den Beiträgen journalistischer Medien für das Verstehen gesellschaftlicher Vorgänge beschäftigen - und mit ihrem vermeintlichen oder tatsächlichen Versagen dabei. Auch der Spiegel wirft mit zwei Texten die Frage nach der heutigen Rolle journalistischer Medien auf. Eva Menasse, die Halbschwester des Buchpreisträgers, und Sascha Lobo führen die Diskussion weiter, die mit der vor zwei Wochen im Spiegel erschienenen "Schulz-Story" begann, also mit Markus Feldenkirchens Text (siehe Altpapier) über Martin Schulz' Wahlkampf.
Lobo zitiert zunächst den seiner Ansicht nach wichtigsten Absatz des Schulz-Texts:
"In der Politik wird die innere Überzeugung zunehmend durch die Demoskopie ersetzt. Es gibt kaum noch Forderungen, Strategien, Kandidaten, die nicht zuvor auf ihre Gefälligkeit geprüft werden. Seine Kandidatur verdankt Schulz ebenfalls dem Umstand, dass er laut Umfragen monatelang beliebter war als Sigmar Gabriel."
Er sieht in dem Artikel "die Geschichte eines offenen, gradlinigen Politikers, der mit einem Apparat von gestern und Mitteln von vorgestern versucht, eine Öffentlichkeit zu überzeugen, die es so nicht mehr gibt". Die "Dokumentation des Niedergangs einer Form von Parteipolitik, die nicht nur die SPD praktiziert. Eine Politik, die Massenmedien und Umfragen mit den tatsächlichen Wählern verwechselt."
Eva Menasse dagegen beklagt eine sich selbst befeuernde "gedankenlose, affektgesteuerte und von nahezu allen Leitmedien im Gleichklang betriebene Demontage des Martin Schulz":
"Die wenigsten Martin-Schulz-Artikel kamen ohne Bild eines im Dreck liegenden roten Luftballons, ohne beschmiertes Schulz-Plakat, ohne Formulierungen wie 'verpatzt', 'Luft raus', 'bemitleidenswert', 'der Kandidat, der um seine Erlösung zu betteln schien' aus. Nicht zu reden von dem, was Gabor Steingart im 'Handelsblatt' trieb: vendettaartige Schmähungen des Ex-Alkoholikers ohne Abitur. Als der Schulz-Hype des Frühjahrs vorüber war, war der SPD-Kandidat zum menschlich-moralischen Abschuss freigegeben. Und alle haben mitgemacht".
Journalisten sind keine Influencer
tl;dr: Es kreisen also mehrere Texte um Grundsatzfragen. Und interessant ist doch: Egal, was man nun von den einzelnen Einlassungen hält - die unterschiedlichen Argumentationen aller in diesem Altpapier zitierten Primärtexte laufen darauf hinaus, dass Journalisten in der Rolle der selbst ernannten Diskurs-Influencer nicht unbedingt gut dastehen. Weil
- sie in dieser Rolle die Glaubwürdigkeit von Medienmarken beschädigen können, die größer sind als ihre einzelnen Mitarbeiter (das Argument der New York Times-Chefredaktion),
- sie ihren Job dabei übersehen, nämlich Beiträge zum Verstehen zu leisten statt Meinungen vorzugeben (Thadeusz),
- es unter Umständen auch noch klügere Leute gibt als sie (Kiyak),
- auch sie emotional reagieren, wenn sie die Hebel einer mit Emotionalität handelnden Medienlandschaft bedienen - aber nicht als "Stimmungsverstärker", sondern als "Instanzen der Vernunft" gefragt sind (Menasse),
- die Öffentlichkeit, die Massenmedien herstellen, Demoskopie inklusive, nicht zwangsläufig die heterogenen Wirklichkeiten von Wählern spiegelt, wenn auch manche in der Politik das glauben (Lobo).
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(Spiegel feat. SWR, "staatliches Fernsehen", Buchmessen-Eklat, "Angst" von Kurbjuweit, G20-Journalismus)
+++ Krass, was das Parlamentsfernsehen des Bundestags kostet! Im Ressort "Geld & mehr" der FAS, der Sonntagsausgabe der FAZ, geht es diese Woche nicht um Staatsfunk, aber um "staatliche Sender". Die in Deutschland sind laut einer Grafik die drittteuersten weltweit. ARD, ZDF und Deutschlandradio können eigentlich nicht gemeint sein. Die stehen nach einer Untersuchung der European Broadcasting Union vom Januar auf Platz sechs in Europa, mit 210 Euro Beiträgen jährlich hinter der Schweiz (433 Euro), Dänemark (326 Euro), Norwegen (307 Euro), Österreich (282 Euro) und Schweden (221 Euro).
+++ Sonderfall von Godwin's law: Mit zunehmender Länge einer Diskussion über Journalismus nähert sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Begriffe "Staatsfernsehen" oder "Staatsfunk" fallen, dem Wert Eins an. Zu beobachten unter diesem guten Text oder unter Kiyaks Kolumne jeweils im Kommentarstrang 3.
+++ Dann war da noch diese andere Spiegel-Titelgeschichte, die von vergangener Woche. Auch die sorgte für zahlreiche Reaktionen, in chronologischer Reihenfolge von hier bis zur SZ am Wochenende. Die fasste zusammen: "In den deutschen Verlagen sind die tatsächlichen, angeblichen und drohenden Verfehlungen der ARD in den vergangenen Wochen ein beherrschendes Thema gewesen." Auch in dieser Angelegenheit hat der Spiegel nachgelegt: Vergangene Woche beklagte er, dass die ARD "in den Wettbewerb der Verlage untereinander" hineingrätsche, genannt wird der Rechercheverbund von NDR und WDR und SZ, der "quasi zu einer Subventionierung der 'Süddeutschen Zeitung' durch Gebührengelder führt". Im aktuellen Spiegel steht nun ein Beispiel dafür, dass der Spiegel selbst mit dem SWR kooperiert: "Ein Team des Spiegel und des ARD-Magazins 'Report Mainz' hat mehrere Fälle recherchiert, die den Verdacht nahelegen, dass Mitarbeiter des Bamf oder in Ausländerbehörden Informationen über Asylbewerber aus der Türkei an AKP-nahe Medien weitergegeben haben, um die Geflüchteten zu diffamieren". Sendetermin übrigens: Dienstag, 21.45 Uhr, ARD.
+++ Alex Rühle, der vergangene Woche in der SZ noch die Autoren des klugen Buchs "Mit Rechten reden" interviewte (über das auch die FAS schreibt), wendet deren Erkenntnisse nun im Feuilletonaufmacher der Süddeutschen Zeitung an, wo er über die Frankfurter Buchmesse schreibt. Dort kam es am Samstag zu einem Eklat, als es Proteste gegen Veranstaltungen eines neurechten Verlags gab: Es "hatte der Antaios-Verlag die Bühne für drei Lesungen gebucht. Zwei konnten stattfinden, die dritte nicht mehr, und vielleicht schreiben diejenigen, die diese letzte Veranstaltung verhindert haben, sich das jetzt auf ihre Fahnen. Dann haben sie aber irgendetwas nicht verstanden. Sicher ist nämlich, dass die Veranstaltung in Sachen Aufmerksamkeitsökonomie durch diesen Eklat ein voller Erfolg für Anteils war. (…) Provokation, Reaktion, Opferrolle rückwärts - kurzum: Man muss aufpassen, dass man durch plumpen Protest ihre Performance nicht befeuert und vergrößert. Die Veranstaltung war ein derart beeindruckender Beleg für die Richtigkeit dieser These, dass man meinen könnte, Leo, Steinbeis und Zorn hätten sich das anschwellende Spektakel als performativen Beleg ihrer Buchthesen ausgedacht."
+++ Die Vorfälle auf der Buchmesse beschreibt u.a. Spiegel Online. Dort steht u.a. auch das: "Eine freie Journalistin, die für SPIEGEL ONLINE vor Ort mit ihrem Handy filmt und dann die Demonstranten nach draußen begleitet, darf daraufhin nicht mehr auf das Messegelände zurück: Ein Polizist verweigert ihr den Zutritt, trotz Ausstellerausweis, trotz Angebot, den Presseausweis zu zeigen."
+++ Vor dem "Eklat" schrieb Arno Frank in der taz, was es zu sagen gibt: "Viel war im Vorfeld der Messe von einer Invasion rechtsradikaler Verlage die Rede - was mehr über die Rede verrät als die Konjunktur rechtsradikaler Verlage."
+++ Heute geht es in den Fernsehbesprechungen um die ZDF-Verfilmung "Angst - Der Feind in meinem Haus" (20.15 Uhr) von Dirk Kurbjuweit Roman. "Dem Leser sind Tat und Täter gleich bekannt, dem Zuschauer wird ein mysteriöses Unheil nur angedeutet, dass es noch aufzudecken gilt. Während der Roman sich also sofort gegen klassische Elemente des Psychothrillers, als der er beworben wurde, wehrt, will der Film das Genre zunächst bedienen und setzt auf Spannung"; schreibt die FAZ. Die SZ findet den Film "schablonenhaft und psychologisch oberflächlich". Die weitere Rezension steht im Tagesspiegel.
+++ In der Samstags-SZ wurden "The Meyerowitz Stories" mit Adam Sandler besprochen (Netflix) und, zum 50., "Aktenzeichen XY… ungelöst" gewürdigt.
+++ Harvey Weinstein: Um die Frage "Was konnten wir wissen?" im Zusammenhang mit der Geschichte des "notorischen und systematischen Missbrauchs" geht es in der FAS. Der Spiegel schreibt ebenfalls ausführlich und zitiert u.a. Teresa Bücker: Womöglich, sagt sie, "sei die Kultur- und Kreativbranche gefährdeter, weil dort Kontakte noch wichtiger für den Karrierefortschritt seien als in der Wirtschaft".
+++ Warum hat man beim G20-Gipfel den Journalisten die Akkreditierung entzogen? Auch damit - und mit der Ausstellung "Die Diskreditierten" in Berlin - befasst sich die FAS: "Und so wirft der G-20-Fall noch eine ganz andere Frage auf: Wie geht man mit Pressefotografen um? Denn rechtlich gesehen bewegen sich viele von ihnen in einer Grauzone. Wenn Aktivisten auf das Gelände eines Braunkohlekraftwerks stürmen, sind in den Zeitungen ganz selbstverständlich Bilder davon abgedruckt. Der Fotograf hat aber streng genommen Hausfriedensbruch begangen, um seine Fotos überhaupt aufnehmen zu können. Für Arnd Henze, den ARD-Journalisten, sind die entzogenen Akkreditierungen auch eine 'Riesenchance', genau solche Themen öffentlich erörtern zu können. Datenschützer, sagt Henze, sprechen hinter vorgehaltener Hand sogar von einem Glücksfall. Die Journalisten können sich wehren, sie können ihre Fälle in Zeitungen besprechen."
+++ Die finnisch-türkische Journalistin Ayla Albayrak wurde zu einer Haftstrafe von 25 Monaten wegen "Terrorpropaganda" durch ein türkisches Gericht verurteilt: Die finnische Regierung bezeichnet das Urteil als Ausdruck einer "besorgniserregenden Entwicklung". Die taz hat Details.
Neues Altpapier gibt es am Dienstag.