Das Altpapier am 17. Juni 2019 Rezo heißt jetzt Jürgen

YouTube ist die wichtigste Radikalisierungsplattform für Rechtsextreme, aber auch der Ort, an dem Habermas’ “Theorie des kommunikativen Handelns“ fröhliche Urständ feiert. Ein Altpapier von René Martens.

Um eins gleich mal klarzustellen: Ich veröffentliche an dieser Stelle heute keine Kolumne, schon gar keine medienkritische. Diese Behauptung wäre falsch und darf nicht verbreitet werden.

Inspiriert hat mich zu diesem Einstieg Kölns christdemokratischster Medienanwalt, der nun auch Presseprecher einer sehr kleinen, aber bei Medien sehr beliebten CDU-Splittergruppe ist. Höckers erfrischende Formulierung stammt aus einem hier verlinkten Schreiben, das er anlässlich einer Presseanfrage des Magazin “Kontraste“ für diese Sendung veröffentlichte. Auf die Frage des Magazins: “Sie sind CDU-Mitglied. Wie kommt es, dass Sie auf der Medienkonferenz der AfD, also einem erklärten politischen Gegner der CDU, eine Rede halten?“ entgegnet Höcker: “Ich habe keine 'Rede‘ gehalten, schon gar keine politische. Diese Behauptung wäre falsch und darf von Ihnen nicht verbreitet werden.“

Aus aktuellem Anlass weist Stefan Niggemeier mit den Worten “der neue Pressesprecher der CDU/CSU-Splittergruppe @WerteUnion, @Ralf_Hoecker, in guter Gesellschaft: Milo Yiannopoulos, David Berger, Oliver Flesch“ auf ein Video hin, das auch Thema in der aktuellen FAS ist:

“Auf Youtube gibt es ein Video, das den britischen Ex-Breitbart-Autor Milo Yiannopoulos vor ein paar Wochen in Berlin zeigt. Der Mann, der Provokateur sein will und rechter Demagoge ist, redet kokett, Weinglas in der Hand, vierzig Minuten lang, hält nur kurz inne, wenn gelacht, geklatscht oder gejohlt wird. Was er sagt, ist ein Gemisch aus den alten Giften: Islam- und Frauenfeindlichkeit, Dämonisierung von Flüchtlingen, die Verbreitung von ressentimentgeladener Falschinformation, Verschwörungstheorien und Geschichtsklitterung. Aufgenommen wurde dieses Video nach einem von der AfD-Fraktion am 11. Mai im Bundestag veranstalteten Treffen zwischen AfD-Abgeordneten und rechten Medienmachern. Zwei Tage später wurde das Video auf dem Youtube-Kanal der AfDlerin Nic­le Höchst hochgeladen, wo es am 11. Juni mit 24362 Aufrufen das mit Abstand am häufigsten angeklickte Video war.

Das Video entstand also - und jetzt wird es vielleicht etwas kompliziert - direkt nach der “Medienkonferenz“, bei der Höcker “keine Rede“ hielt und die - um nur zwei von vielen möglichen Links in die Runde zu werfen - in diesem und diesem Altpapier bereits Thema war.

Die Überschrift des FAS-Artikels lautet “Das Who Is Who der Rechtsextremen“, und Autorin Di­ba Sho­kri zitiert darin unter anderem Miro Dittrich von der Amadeu-Antonio-Stiftung:

“Insgesamt, sagt Dittrich, ist YouTube die wichtigste Radikalisierungsplattform für Rechtspopulisten und Rechtsextreme. Weil viele Akteure, die auf anderen digitalen Bühnen gesperrt sind, hier noch unterwegs seien. Weil kein anderes Medium bei einer so großen Reichweite so niedrigschwellig sei. Weil auf YouTube vor allem eine junge Zielgruppe unterwegs sei, die sich dort auch über Politik informiere. Und rechte Radikalisierung passiere auf Youtube vor allem auch wegen des berüchtigten Empfehlungsalgorithmus, der ‚nächste Videos’ am Fließband offeriert.

Dieser Text, der für 45 Cent bei Blendle zu haben ist, ist wiederum Teil eines Feuilleton-Specials zum Thema YouTube, der zehn längere Texte sowie eine Doppelseite mit Kurztexten (“Dreißig YouTuber, auf die es ankommt“) umfasst. Harald Staun schreibt in der Einleitung des Schwerpunkts:

“Was man auf Youtube sehen kann, liegt irgendwo zwischen perfektem Kalkül und totalem Kontrollverlust – auch das macht dieses Medium so interessant. Selbst wenn also der Eindruck gewaltig täuscht, dass das, was sich auf YouTube präsentiert, irgendwie ehrlicher, intimer, weniger korrumpiert ist; selbst wenn erfolgreiche Selbstdarstellung oft harte Arbeit (…) oder radikales Kalkül ist; selbst wenn hinter der peinlichsten Pose ein Geschäftsmodell steckt (…) – es kommt doch immer auch zum Vorschein, was man in anderen Darstellungsformen oft lange suchen muss, sei es Schönheit oder Schrecken, Talent oder Wut, ein Rest oder ein Überschuss von Wirklichkeit.“

Wenn man nach einem “Rest“ oder einem “Über­schuss von Wirk­lich­keit“ in “anderen Darstellungsformen oft lan­ge su­chen muss“, kann man das im Umkehrschluss ja so verstehen, dass YouTube wirklichkeitshaltiger ist als etablierte Medien. Wann hat man zuletzt eine derartige Fundamental-Medienkritik in etablierten Medien gelesen?

Mit der oben bereits erwähnten Überschrift “Dreißig YouTuber, auf die es ankommt“ sind genau genommen übrigens 30 Kanäle gemeint, und es geht dabei auch ums Y-Kollektiv:

“Mit 450.000 Abonnenten ist (es) eines der öffentlichrechtlichen Angebote, das an die Kanäle großer deutscher Youtuber zumindest heranreicht.

Immerhin 2.017.250 Aufrufe (Stand: heute, 9.30 Uhr) erreichte bisher “Der Rap Hack: Kauf Dich in die Charts! Wie Klickzahlen manipuliert werden“, also jenes Video, das in den klassischen Medien (etwa in der SZ) eine etwas größere Aufmerksamkeit bekam. Im linearen Programm der ARD gibt es bekanntlich sehr kleine Fenster zu YouTube, jedenfalls in dem Sinne, dass das Y-Kollektiv im vergangenen Jahr sechs und in diesem Jahr drei Filme fürs Erste Programm produzieren durfte.

Neues vom philosophischen Diskurs

Der Mann, der dieses YouTube-Special der FAS, das wohl auch als  Bildungsangebot für spezielle Mitarbeiter des Mutterblatts gemeint ist, überhaupt erst ausgelöst hat, ist aktuell - auf den ersten Blick überraschenderweise - Thema in einer Diskussion zwischen den Philosophen Axel Honneth und Martin Saar. In der Deutschlandfunk-Kultur-Sendung “Sein und Streit“ reden sie über Rezo und Jürgen Habermas, der am morgigen Dienstag 90 Jahre alt wird. In der schriftlichen Zusammenfassung der Diskussion heißt es dazu:

“Wenn geistige Generationenfolge noch etwas gilt in digitalen Verhältnissen, dann ist Jürgen Habermas‘ prominentester Urenkel im Geiste derzeit wohl bei YouTube zu finden. Aus dem Video 'Die Zerstörung der CDU’ des YouTubers Rezo spricht nach der Einschätzung des Philosophen Martin Saar ein Grundvertrauen in das Konzept einer vernünftigen Öffentlichkeit. Das hat so gründlich wie kein anderer Jürgen Habermas 1981 in seinem Hauptwerk 'Theorie des kommunikativen Handelns’ entworfen.“

Um es zuzuspitzen:

“'Rezo ist Habermasianer‘, sagt Saar (…) Schon die hohe Frequenz von Quellenangaben, die der Selfmade-Publizist in sein Video einblende, lasse keinen Zweifel daran, dass er an eine politische Kultur glaube, die Habermas das 'Universum öffentlicher Gründe‘ nennt. Rezo sei ganz offensichtlich davon überzeugt, ’in einem einstündigen Diskurs, der Begründungsstruktur hat, ganze Generationen zum Umdenken und zum Handeln bewegen zu können.’“

Gibt es nun 15 Millionen potenzielle Habermasianer? Wie auch immer: Ich neige, wie bei Stauns Einleitung des YouTube-Specials, auch bei Saar dazu, aus seinen Äußerungen grundsätzliche Medienkritik herauszulesen: Wenn er - gewiss in leicht provokanter Absicht - betont, dass Rezo “ein Grundvertrauen in das Konzept einer vernünftigen Öffentlichkeit“ hat, frage ich mich: Wer hat das denn noch? Außer dem Altpapier natürlich.

Von Hamburg bis Hitzacker

Am Freitag und Samstag fand in Hamburg die Jahrestagung des Netzwerks Recherche statt. Unter anderem wurde dort der “1. Freischreiber-Report“ vorgestellt. Thema: die Honorare in der großen weiten Welt zwischen Geo und Jungle World. Katharina Jakob und Michel Penke berichten:

“Geo, Brand Eins, P.M. und der Stern erreichen Werte deutlich über 100 Euro pro 1.000 Zeichen. Tageszeitungen wie die WAZ oder die taz, aber auch die dpa liegen hingegen am unteren Ende der Skala. Erstaunlicherweise finden sich selbst in diesem Bereich Zufriedenheitschampions: So ist die Jungle World bei ihren Autoren auffallend beliebt trotz extrem geringer Zeichenhonorierung.

7,92 Euro pro 1.000 Zeichen sind es dort genau genommen. Den höchsten Satz hat im Übrigen Geo. Den Autor*innen ist aufgefallen:

“Manche Medien, die wenig zahlen wie das Missymagazin, die taz oder Jungle World, erhalten hohe Zustimmungswerte bei Freien und Pauschalist*innen, während z. B. Merian mit einem deutlich höheren Stundensatz nur auf einen Zufriedenheitswert von 6,3 bei Freien kommt. (Das) lässt uns (…) ratlos zurück.“

Jakob/Penke fragen nun:

“Handelt es sich bei den extremen Dumpinghonoraren um Zweit- oder Drittverwertungen bei einer liebenswerten Redaktion?“

Ich würde sagen: In der Regel nein. Soweit ich (regelmäßiger taz-Autor, sehr sporadischer Jungle-World-Autor, regelmäßiger Missy-Leser) das beurteilen kann.

“Oder wird da ein Medium so gemocht, dass man auch kostenlos dafür arbeiten würde?“

Nein. Würde ich zumindest nicht tun. Jakob/Penke schreiben weiter:

“Die intrinsische Motivation von Journalist*innen, ihre große innere Verbundenheit mit dem Beruf kann ein Problem sein, hat Thomas Schnedler herausgefunden, Journalist und Programmleiter bei Netzwerk Recherche.“

Da würde ich sagen: Stimmt. Die Autoren des Reports erwähnen in dem Zusammenhang dann noch, dass Schnedler “eine Doktorarbeit mit dem Titel 'Prekäre Arbeit im Journalismus‘ geschrieben hat, die demnächst veröffentlicht wird“.

Übermedien präsentierte bei der Netzwerk-Tagung eine Umfrage unter dem Titel “Wir haben 25 Medien gefragt, wie sie ihre Fehler korrigieren“. Die amüsantesten Details betreffen das Burda-Imperium:

“Die Zeitschrift Bunte konnte unsere Anfrage erst beantworten, nachdem sie sich telefonisch erkundigt hatte, was wir überhaupt mit “Fehlern“ meinen (…) Das Schwesterblatt Focus antwortete als einziges gar nicht auf unsere Anfrage.“

Wie man so gut wie möglich Fehler korrigiert, zeigt Stefan Niggemeier in einem anderen Übermedien-Text. Es geht dabei um Kritik zum Text über das mediale Totalversagen in der sog. Bamf-Affäre (Altpapier von Freitag):

“Ich habe beim Hin- und Hermailen von Ergänzungen etwas falsch verstanden und aus einer richtigen Formulierung eine falsche gemacht. Das ist wirklich ärgerlich: Fehler in einem Text, den man redigiert, nicht zu übersehen, sondern überhaupt erst selbst zu produzieren.“

Dem Thema Umgang mit Fehlern - das in der eben genannten Kolumne von Freitag auch unter grundsätzlichen Aspekten zur Sprache kam - greift Timo Rieg für spiegelkritik.de auf:

“Wichtige Folgeberichte gibt es zwar in vielen Fällen – schon aus ökonomischem Eigeninteresse bringen Medien gerne zahlreiche Beiträge zu einem einzigen Ereignis und den entsprechenden Reaktionen darauf. Doch zum einen ist das  längst nicht immer der Fall: Häufig wird ein Verdacht, eine Beschuldigung, eine Vermutung groß vermeldet, die weitere Entwicklung und vor allem das wirklich aufklärende Ergebnis jedoch nicht mehr.“

Als “Paradebeispiel, das in die Lehrbücher eingehen sollte“, nennt Rieg den “Fall Hitzacker”:

“Zu Pfingsten 2018 hatte eine kleine Spontandemonstration vor dem Hause eines Polizisten im Wendland bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Von einer neuen Stufe der Gewalt gegen Polizisten war die Rede, von einem Mob, der ein Privathaus gestürmt habe. Keinesfalls nur die BILD-Zeitung echauffierte sich, querbeet stimmten die Medien ein in den Aufschrei gegen linke Gewalt, und natürlich meldeten sich Politiker und Lobbyisten zu Wort, was die Medien gerne kolportierten. Nur: Die Sache war ganz anders, als sie von der Polizei selbst in einer Pressemitteilung dargestellt worden und völlig unkritisch von Journalisten im ganzen Land übernommen worden war.“

Die Kritik an diesem Auswuchs des Kampagnenjournalismus war seinerzeit bereits Thema im Altpapier. Rieg rekapituliert das Ganze nun unter anderem unter Bezugnahme auf eine in der vergangenen Woche veröffentlichte Pressemitteilung des “Freundeskreises der Geschädigten & Presseteam Hitzacker“:

“Das Bild von Hitzacker war vor allem (…) gezeichnet, ohne einen blassen Schimmer von der tatsächlichen Situation zu haben. Vermutlich war es die ungute Mischung aus vermeintlich einfachem Thema (Krawall-Demonstranten gegen Polizei) und der Hybris, aus einer Zentralredaktion heraus jedes Ereignis dieser Welt mit wenigen Klicks in Szene setzen zu können.“

Um noch kurz auf das Thema Umgang mit Fehlern zurückzukommen: Rieg erwähnt, dass als leidenschaftliche Nicht-Korrigierer auch im Fall Hitzacker wieder unsere guten alten Freunde von der Ericusspitze aufgefallen sind. Das war/ist ja auch in der Bamf-Sache so.

Einen Grund dafür, warum die Falschmeldungen bei Spiegel Online und Konsorten die Runde machen konnten bzw. die PR der Polizei so erfolgreich war, benennt Rieg in einem anderen Blog-Beitrag folgendermaßen:

“Die Pressestellen sind längst so professionell, dass viele Texte formalsprachlich den Nachrichtenstandards entsprechen. Zwar ist die korrekte Angabe der Quelle (‚laut Polizei‘) unabdingbar, sofern noch nicht im PR-Text enthalten, doch mit dieser Distanzierung allein ist es in vielen Fällen nicht getan. Erst eigene Recherche kann aus einer angelieferten Information ein journalistisches Stück machen. Alles andere ist PR, wie etwa ein kommunales 'Mitteilungsblatt‘, in dem jeder Verein und jede Partei Ankündigungen und Berichte veröffentlichen darf.“

Altpapierkorb (Haberl/Stokowski-Nachklapp, Bild muss 110.000 Euro zahlen, RTL schmeißt Fälscher raus, Energie Cottbus schmeißt Journalisten raus, HipHop-Video in der Strache-Villa)

+++ Stefan Gärtner betont in seinem “kritischen Sonntagsfrühstück“ für die Titanic einen Aspekt des SZ-Magazin-Porträts über Margarete Stokowski (siehe Altpapier von vergangenem Dienstag), der mir unterrepräsentiert scheint: “‚Tatsächlich hat sie‘, die einen Auftritt in einer Buchhandlung hatte platzen lassen, die Bücher der sog. Neuen Rechten anbietet, 'nichts dagegen, wenn ihre Bücher auf Amazon einen Mausklick von rechter Propaganda entfernt sind. Tatsächlich liest sie in der Roten Flora in Hamburg, einem autonomen Kulturzentrum, von dem auch gewalttätige Aktionen ausgehen.’ Widersprüche, wie sie nur knallharter Wahrheitsjournalismus ans Licht zu zerren vermag, der weiß, wie das geht mit dem Abholen, nämlich mittels jener halben Wahrheiten, die schon Lichtenberg für so viel gefährlicher hielt als die glatten Lügen.“ Was Lichtenberg gesagt hat, ist - Stichwort noch einmal: Bamf - ja auch aus anderen Gründen aktuell. Gärtner weiter: “Und überhaupt schön, wie das werbefreundliche Umfeld, das da “Magazin“ heißt, immer gleich schmallippig wird, wenn eine “exzellente Autorin“ mit links Geld verdient, denn Geld verdienen, das darf man nur, wenn man die Ordnung der Geldverdiener aus vollem Herzen unterstützt, sonst ist es nämlich ein Widerspruch, und das ist der gewaltigste Vorteil an der Konformität, dass sie die eigenen Widersprüche so gut aushält, weil sie weiß (und schätzt), dass alles immer bloß ein Riesenkompromiss ist.“

+++ Apropos Geld (2): “Bemerkenswerte 110.000 Euro Geldentschädigung“ muss Springer einem Bild-Zeitungsopfer zahlen. Der Bildblog berichtet über den Fall.

+++ Apropos Geld (3): Eine Neonazi-Website namens The Daily Stormer muss dem amerikanischem Comedian und Radiomoderator Dean Obeidallah 4,1 Millionen Dollar zahlen, weil sie ihn als Terrorist bezeichnet hat. Siehe NPR und MSNBC.

+++ Anne Fromm und Peter Weissenberger ordnen für die taz den Fall eines von RTL in die Wüste geschickten Reporters ein, der für die Sendungen “Punkt 12“ und “RTL Nachtjournal“ sowie für das Regionalprogramm RTL Nord Beiträge gefälscht hatte.

+++ Mitglieder von Energie Cottbus votierten bei der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag dafür, die Berichterstatter des RBB aus dem Saal zu werfen - während sie mit knapper Mehrheit der Lausitzer Rundschau gestatteten, der Chose beizuwohnen. Darüber berichtet der Tagesspiegel. Der RBB zitiert zu der Sache aus einer Pressemitteilung der Landespressekonferenz: “Zwar ist es jedem Verein freigestellt, ob er eine Mitgliederversammlung öffentlich oder nicht-öffentlich durchführt (…) Ein Ausschluss einzelner Kollegen von der Berichterstattung ist aber inakzeptabel und ein Eingriff in die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung. Gerade ein Sportverein, der durchaus auch von öffentlichen Mitteln profitiert, sollte die grundgesetzlich garantierten Aufgaben der Presse respektieren.“ Die Lausitzer Rundschau, die hätte berichten dürfen, aus Solidarität aber die Berichterstattung boykottierte, kommentiert, das Verhalten sei “eines professionellen Fußballvereins unwürdig“. Angesichts dessen, dass Energie gerade ins semiprofessionelle Lager (4. Liga) abgestürzt ist, handelt es sich in diesem Sinne aber ja sogar um ein stimmiges Verhalten.

+++ Bleiben wir beim Fußball: Für die SZ berichtet Max Ferstl über neue Entwicklungen in der Amateurfußball-Berichterstattung - ein Stichwort: sporttotal.tv - und eine gerade eingestellte Zeitschrift.

+++ “Auf der Suche nach einem genregerechten Hip-Hop-Setting bot sich die Villa wie von selbst an. Eine kurze Recherche auf Booking.com – und die Villa war gebucht.“ So zitiert das Magazin Monopol den Künstler Paul Spengemann. Anlass: Spengemann war beteiligt an einem Video der Rapperin Haiyti, das unter anderem in der derzeit berühmtesten Villa Ibizas, also der Strache-Villa, gedreht wurde.

Neues Altpapier gibt es wieder am Dienstag.