Gesundheitsversorgung Hängepartie für Muldentalkliniken in Grimma und Wurzen
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27. Februar 2025, 18:57 Uhr
Nach dem Insolvenzantrag der Muldentalkliniken bleibt Wurzens Oberbürgermeister Marcel Buchta (parteilos) optimistisch, dass der Verkauf an die Sana-Kliniken doch noch zustande kommt. Und zwar nicht nur der Standort Grimma, sondern auch der in Wurzen. "Also ich bin da immer noch sehr zuversichtlich, da sich aus meiner Sicht die Gegebenheiten nicht verschlechtert haben sondern eher verbessert", sagte Buchta am Donnerstag MDR SACHSEN.
Die Verhandlungspartner hätten sich Anfang der Woche über den weiteren Fahrplan geeinigt. Der Insolvenzantrag der Muldentalkliniken sei zwar zu einem "unfassbar schlechtem Zeitpunkt" gekommen und aus seiner Sicht auch unnötig, aber er sei zuversichtlich, dass es eine Lösung geben wird.
Sana-Kliniken: Insolvenz steht auf der Kippe
Die Sana Kliniken zeigten sich am Mittwoch überrascht von der Entscheidung der Muldentalkliniken. Man habe die Gespräche mit den Gewerkschaften und dem Landkreis als sehr konstruktiv wahrgenommen und Vorschläge zum weiteren Vorgehen unterbreitet. Nun stehe der Verkauf der Häuser in Wurzen und Grimma auf der Kippe.
Der Plan, die Standorte der Kliniken mit den Sana-Standorten zu bündeln, sei durch den Insolvenzvertrag nicht mehr ohne Weiteres umsetzbar. "Die Beantragung eines Insolvenzverfahrens ändert für uns die Rahmenbedingungen jedoch maßgeblich", heißt es in einem Statement. "Machen wir uns die Ausgangslage der Muldentalkliniken klar: Die Standorte sind stark defizitär und in der jetzigen Form, auch was die Auslastung der Häuser in Grimma und Wurzen betrifft, nicht zukunftsfähig."
Mit der Beantragung des Insolvenzverfahrens hat sich die Risikosituation für uns noch einmal stark verändert. Wir müssen davon ausgehen, dass unser integratives Konzept, das unsere Standorte Borna und Zwenkau sowie die Standorte Grimma und Wurzen in einem 'Medizinverbund Leipziger Land' bündelt unter der Bedingung des Insolvenzrechts nicht mehr ohne Weiteres umsetzbar ist.
Beim Insolvenzantrag im Rahmen eines sogenannten Schutzschildverfahrens behält der Schuldner - also die Muldentalkliniken - die Macht über das Unternehmen und muss nicht – wie sonst – alle Befugnisse auf einen Insolvenzverwalter übertragen.
Gehälter und Patientenversorgung vorerst gesichert
Die Muldentalkliniken hatten den Insolvenzantrag gestellt, da die Finanzierung für die kommenden zwölf Monate nicht gesichert ist. Zudem waren die Übernahmeverhandlungen ins Stocken geraten, der Verkauf habe nicht verbindlich in Aussicht gestanden, hieß es. Die Patientenversorgung ist den Angaben zufolge gesichert. Gleiches gelte für die nächsten drei Monate auch für die Gehälter der Mitarbeiter.
MDR (dkö/sys)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten Leipzig | 27. Februar 2025 | 13:30 Uhr