Weltrekord für höchstes Schwedenfeuer in Dauban (Gemeinde Hohendubrau)
Viel Aufwand für ein Schwedenfeuer: Ein Spezialkran hat am Freitag in Dauban den mehr als 30 Meter hohen Baum aufgestellt. Er soll zum höchsten Schwedenfeuer der Welt werden. Bildrechte: MDR/Viola Simank

Heißer Weltrekordversuch In Dauban soll höchstes Schwedenfeuer der Welt brennen

07. Oktober 2023, 05:00 Uhr

Das Schwedenfeuer hat eine lange Geschichte: Schwedische Soldaten sollen es vor etwa 400 Jahren im Dreißigjährigen Krieg erfunden haben, um sich das Holen von Brennholz zu ersparen. Ihre Baumfackeln brannten lange und zuverlässig. Allerdings waren sie längst nicht so hoch, wie die, die jetzt in Dauban angezündet werden soll: Mit mehr als 30 Metern Höhe soll es das höchste Schwedenfeuer der Welt werden. Wie zündet man so etwas an?

Auf einer Wiese am Rand von Dauban bei Niesky herrscht am Freitagvormittag geschäftiges Treiben: Marktstände und Imbissbuden werden aufgebaut, das Festzelt geschmückt und Heuballen zum Toben für die Kinder aufgeschichtet. Denn das kleine Dorf mit seinen gut 200 Einwohnern bereitet sich auf Großes vor. Am Sonnabend soll hier das höchste Schwedenfeuer der Welt gezündet werden.

Viele Tage Vorbereitung

Noch liegt die dafür vorgesehene entästete Fichte am Boden des Festplatzes. In den letzten Tagen hat sie das Team um Sebastian Müller und Robert Klauke aber schon gut präpariert. Der mehr als 30 Meter hohe Stamm wurde unter anderem von oben nach unten zweimal eingesägt und mit Stahlbändern umspannt. Sie sollen verhindern, dass der Stamm zu früh auseinanderbricht. Jetzt warten Müller und Klauke noch auf den Spezialkran, der die Fichte aufrichten soll. “Das wird nochmal spannend”, meint Sebastian Müller.

Weltrekord für höchstes Schwedenfeuer in Dauban (Gemeinde Hohendubrau)
Robert Klauke (li,) und Sebastian Müller vor "ihrem" rekordverdächtigen Schwedenfeuer Bildrechte: MDR/Viola Simank

Idee kam bei Betriebsfeier

Die beiden Männer hatten die Idee zu diesem heißen Weltrekordversuch. Schließlich ist Robert Klauke Chef eines Forstunternehmens und kennt sich bestens mit Holz aus. Sebastian Müller arbeitet bei ihm. Er erzählt, dass die Idee bei einer Betriebsfeier entstanden ist. Dort hätten sie jedes Jahr Schwedenfeuer aufgestellt, die immer höher und höher wurden. "Irgendwann haben wir im Internet nach dem höchsten Schwedenfeuer gegoogelt. Das war gut 20 Meter. Das können wir besser, haben wir da gesagt." Im vergangenen Jahr haben sie bereits eine hohe Baumfackel erfolgreich abgebrannt, diesmal soll sie noch ein paar Meter höher werden.

Irgendwann haben wir im Internet nach dem höchsten Schwedenfeuer gegoogelt. Das war gut 20 Meter. Das können wir besser, haben wir da gesagt.

Sebastian Müller Mitorganisator

Spezialkran hilft beim Aufstellen

Gegen Mittag kommt der Spezialkran an, der die Fichte aufstellen und in den Ständer heben soll. Bald schon schwebt der Stamm senkrecht über den Boden und die Männer ziehen ihn vorsichtig mit Hilfe von Seilen in die Halterung. Schließlich wird der Baum noch mit Holzkeilen fest verankert.  

Anzünden ist Herausforderung

Als die Fichte steht, ist Sebastian Müller sichtlich erleichtert. Die größte Herausforderung wartet aber morgen noch auf ihn und das Team: Das mehr als 30 Meter hohe Schwedenfeuer muss angezündet werden. Anfangs hätten sie das noch mit Kohlenanzünder und Leiter gemacht, erzählt Müller. Das funktioniere hier aber nicht mehr. Jetzt setzen sie auf elektronische Zünder, die sie alle zwei Meter in den Stamm eingelassen  haben. “Sie werden von oben nach unten von einem Feuerwerker gezündet."

So soll die Fichte wie eine riesige Fackel von oben nach unten gleichmäßig abbrennen ohne vorher umzubrechen. Im vergangenen Jahr haben sie das schon an einem 29 Meter langen Baum erfolgreich getestet. Am Sonnabend wollen sie diesen Rekord noch einmal brechen.

Der Weltrekordversuch startet in Dauban am Sonnabend, den 7. Oktober 2023, um 10 Uhr mit Markttreiben, einer Technikschau, Musik und Festzeltbetrieb. 17 Uhr soll das riesige Schwedenfeuer angezündet werden.

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Bautzen | 06. Oktober 2023 | 16:30 Uhr

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