Invasive Tierart Asiatische Tigermücke erstmals in Sachsen nachgewiesen

27. September 2024, 15:15 Uhr

Im Stadtgebiet Dresden ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums Sachsen erstmals die gesundheitsgefährdende Asiatische Tigermücke nachgewiesen worden. Es sei zugleich das erste bestätigte Vorkommen in Sachsen. Dieses sei in der vergangenen Woche im Dresdner Stadtteil Neustadt festgestellt worden. Weitere Gebiete seien derzeit in Sachsen nicht bekannt.

Asiatische Tigermücke
Die Asiatische Tigermücke ist nur wenige Milimeter groß und schwarz-weiß gemustert. Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

Woher kommt die Asiatische Tigermücke?

Die Asiatische Tigermücke stammt aus Südostasien. Durch den globalen Handels- und Reiseverkehr konnte sie sich in den vergangenen Jahrzehnten weltweit ausbreiten. In Europa wird ihre Ansiedlung durch den Klimawandel und die damit einhergehenden milderen Winter begünstigt. Die Larven und Puppen der Tigermücke sterben bei Temperaturen unter 11 Grad ab, aber die Eier sind resistent gegenüber Trockenheit und Temperaturen bis -10 Grad.

Die invasive Mückenart kann laut Ministerium gefährliche Krankheitserreger wie Dengue-, Zika- und Chikungunya-Viren übertragen, ebenso wie das bereits in Sachsen vorkommende West-Nil-Virus. Das Auftreten stelle eine potenzielle Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung dar, hieß es. Bislang seien in Deutschland noch keine Fälle von durch Tigermücken übertragener Krankheiten bekannt.

Bürger zur Mithilfe aufgerufen

Um den Verlauf der Ausbreitung genauer zu verfolgen und weitere Standorte zu finden, ruft das Gesundheitsministerium Bürgerinnen und Bürger zur Mithilfe auf. Sie sind gebeten, Mücken einzufangen und zur Analyse an den "Mückenatlas" zu senden. Dieses Projekt identifiziere die Art, gebe eine persönliche Rückmeldung und sammle wissenschaftliche Daten. Informationen zum Fangen, Sammeln und Einsenden der Mücken sind auf der Website des Mückenatlas zu finden.

Wie schütze ich mich vor der Asiatischen Tigermücke?

Experten setzen auf konventionelle Mittel: Lange, dichte Kleidung sowie Insektenspray und -netze seien effektive Mittel gegen die lästigen Plagegeister. Wer im Haus oder Garten von den Insekten heimgesucht wird, sollte Brutstätten austrocknen oder abdecken. Dazu zählen etwa Regentonnen, Vogeltränken und Blumentopf-Untersetzer.
Einen vorbeugenden medikamentösen Schutz gegen die Tiere oder die von ihnen übertragenen Krankheitserreger gibt es bislang nicht.

Brutstätten müssen regelmäßig beseitigt werden

Um eine unkontrollierte Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke zu verhindern, sollten mögliche Brutstätten mindestens wöchentlich beseitigt werden. Dazu müssten Gießkannen, Blumentopf-Untersetzer, Vogeltränken und andere Behälter, in denen sich Regenwasser ansammeln kann, regelmäßig geleert werden.

Wie kann die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke noch verhindert werden?

Der Einsatz von biologischen Larviziden (Bti) kann in stehenden Gewässern die Vermehrung der Mückenlarven verhindern. Zudem sollten Regenrinnen und -tonnen regelmäßig gereinigt und, wenn möglich, abgedeckt werden, um zu verhindern, dass Mücken dort Eier ablegen.

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MDR (phb)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 27. September 2024 | 15:00 Uhr

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