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Gesundheit Mehr als 300.000 Kinder und Jugendliche haben motorische Defizite
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27. Februar 2025, 16:36 Uhr
Immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden unter motorischen Entwicklungsstörungen. Der Kaufmännischen Krankenkasse zufolge waren im Jahr 2023 mehr als 311.000 Schüler und Schülerinnen betroffen. Ursache sei zumeist Bewegungsmangel. Die fehlende Motorik wirkt sich beim Schreiben, Basteln und dem Benutzen von Besteck, aber auch beim Laufen oder Werfen aus. Helfen könne Experten zufolge schon eine Stunde Bewegung am Tag ,
Immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden unter motorischen Entwicklungs-Störungen. Die Kaufmännische Krankenkasse erklärte, der Anteil der betroffenen Sechs- bis 18-Jährigen sei zwischen 2008 und 2023 um rund 64 Prozent gestiegen. Im Jahr 2023 waren demnach mehr als 311.000 Schüler und Schülerinnen betroffen.
Mangelnde Bewegung beeinflusst Motorik von Kindern
Ursache sei zumeist Bewegungsmangel. Durch zu wenig Bewegung wird bei den Heranwachsenden die Motorik gestört. Kinder und Jugendliche sitzen demnach immer mehr, etwa bei den Hausaufgaben, vor dem Fernseher und mit Freunden vor der Spielkonsole.
Die fehlende Motorik kann Auswirkungen auf den gesamten Alltag haben. Beispielsweise beim Schreiben, Basteln und dem Benutzen von Besteck, aber auch beim Laufen oder Werfen. In der Coronapandemie wurde der Bewegungsmangel verschärft.
Eine Stunde Bewegung am Tag hilft
Bei den Kindern und Jugendlichen könne das zu Frustration, Versagensängsten, Rückzug und Passivität führen, sagte KKH-Sportwissenschaftler Justin Onyechi. Abhilfe könnten etwa Ballspiele oder Springseilübungen bei jüngeren Kindern schaffen. Bei älteren Kindern und Jugendlichen könnten Schwimmbadbesuche oder auch Vereinssportarten die Motorik verbessern.
Der KKH zufolge wird regelmäßige Bewegung häufig unterschätzt. Eine Stunde pro Tag werde empfohlen. Dabei reiche meist der Hin- und Rückweg zur Schule zu Fuß oder per Rad, das Spiel am Nachmittag draußen mit Gleichaltrigen und ein kleiner Bewegungsparcours abends mit der Familie aus, erklärte Onyechi.
Dadurch könne man Erkrankungen wie Diabetes, Adipositas, Herzinfarkt und Darmkrebs vorbeugen. In Deutschland hat Studien zufolge jedes sechste Kind Übergewicht.
dpa/AFP (lmb)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 27. Februar 2025 | 14:30 Uhr