1948–1992 Das Rundfunk-Tanzorchester Leipzig
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Das Rundfunk-Tanzorchester Leipzig entstand 1947 durch die Teilung des Rundfunk-Unterhaltungsorchesters in zwei Ensembles, um den Erfordernissen des Sendealltags für die musikalische "Versorgung" besser zu entsprechen. Die erste Sendung des Rundfunk-Tanzorchester Leipzig wurde am 3. Januar 1948 vom Rundfunk Leipzig ausgestrahlt. Nur wenig später spielte das Tanzorchester mit seinem Bandleader Kurt Henkells im Berliner Friedrichstadtpalast, was ihm einen Plattenvertrag mit dem Label AMIGA einbrachte. 1951 belegte Henkells mit seinen Musikern in Paris bei einem Wettbewerb den dritten Platz hinter den Orchestern von Duke Ellington und Count Basie. Es konnte für sich in Anspruch nehmen, den Swing–Sound innerhalb des deutschsprachigen Raums zu prägen.
Durch die vielen Plattenaufnahmen und zahlreichen Tourneen etablierte es sich als führendes Tanzorchester in der DDR und es erwarb sich mit Gastspielen primär in den Ostblockstaaten auch international einen herausragenden Ruf. Aufgrund künstlerischer Einschränkungen und politischer Repressalien siedelte Kurt Henkels 1959 den Westen über. Die Leitung übernahm Interimschef Gerhard Kneifel, später Walter Eichenberg (ab 1961) und Eberhard Weise (ab 1989). 1992 wurde das Orchester, das Jahrzehnte lang auch an zahlreichen DDR–Fernsehshows mitwirkte, aufgelöst.
Dirigenten des Rundfunk-Tanzorchester Leipzigs:
- 1948–1959 Kurt Henkells
- 1959–1961 Gerhard Kneifel
- 1961–1989 Walter Eichberg
- 1989–1992 Eberhard Wiese