Schwarz-Weiß-Porträt des Dirigenten Howard Arman
Howard Arman Bildrechte: MDR_Andreas Lander

Dirigent Howard Arman

Künstlerischer Leiter des MDR-Rundfunkchors Leipzig von 1998 bis 2013

Inhalt des Artikels:

Vielseitigkeit gehört zu den wichtigsten musikalischen Anliegen des in London geborenen Dirigenten, Chorleiters und Komponisten Howard Arman, der 2016 Künstlerischer Leiter des BR-Chores wurde. So profiliert er sich in allen Epochen, Genres und Darbietungsformen der klassischen Musik: vom historisch informierten Barockkonzert über Chorsinfonik und Oper bis hin zu Jazzprogrammen und breitenwirksamen, selbst moderierten Mitsingkonzerten. 

Dirigent Howard Arman.
Dirigent Howard Arman. Bildrechte: MDR/Andreas Lander

Howard Arman ließ sich am Trinity College of Music in London ausbilden, bevor er zunächst mit renommierten englischen Ensembles kooperierte und schon bald seinen Wirkungskreis auf Europa ausweitete. In Deutschland arbeitete er mit den Chören des NDR, des SWR und des RIAS Berlin zusammen. Längerfristige künstlerische Bindungen ging er von 1983 bis 2000 beim Salzburger Bachchor sowie von 1998 bis 2013 als Künstlerischer Leiter des MDR-Rundfunkchores ein. Hier gelang es ihm, mit dem MDR-Rundfunkchor ein außerordentlich vielfältiges Repertoire, das sich von A-cappella-Kompositionen über Vokalwerke des Barock, Chorsinfonik und Opernchöre bis zu Orchesterwerken erstreckte, in den Konzertprogrammen abzubilden. Er dirigierte unter anderem Arthur Bliss‘ Chorsinfonie "Morning Heroes", William Waltons Oratorium "Belshazzar‘s Feast", Haydns "Die Schöpfung", Edward Elgars "The Kingdom" Händels "Israel in Egypt", Bachs "H-Moll-Messe" sowie im Juni 2001 die Uraufführung von Siegfried Thieles "Wolkenbilder-Chören". Zu seinen eigenen Kompositionen zählen Werke für Bühne und Konzertsaal, darunter "Weihnachtshistorie nach Jakobus" (2009), "La Bataille de Marignan" (2010, UA MDR), "Herr, wenn ich nur dich habe" (2011), "Dido und Aeneas" (2011) sowie verschiedene Vokalwerke, die er während seiner 15-jährigen künstlerischen Leitung für den MDR-Rundfunkchor geschrieben und mit diesem Ensemble auch uraufgeführt hat.

Dirigent Howard Arman im Porträt
Dirigent Howard Arman. Bildrechte: Astrid Ackermann

Bereits 1995 trat Howard Arman erstmals bei den Salzburger Festspielen in Erscheinung. Neben seinem internationalen Wirken als Chor- und Orchesterdirigent leitete er vielbeachtete Produktionen an Opernhäusern in Deutschland, Österreich, Italien und in der Schweiz. Für die Neuformierung des Händelfestspielorchesters Halle anlässlich der Inszenierung von "Orlando" wurde Howard Arman 1996 mit dem Händel-Preis geehrt. In der Saison 2010/11 wirkte er als Generalmusikdirektor von Theater & Philharmonie Thüringen Altenburg-Gera. Von 2011 bis Juli 2016 war er Musikdirektor des Luzerner Theaters, wo er u. a. Mozarts "Le nozze di Figaro", Bizets "Carmen" und Strauss’ "Ariadne auf Naxos" ebenso wie das Tanztheater "Metamorphosen" (mit eigenen Kompositionen) und die Uraufführung von Johannes Maria Stauds "Die Antilope" leitete. 2013 brachte er Chaya Czernowins Oper "Pnima" beim Luzern Festival zur Uraufführung.

Seine umfangreiche Diskographie enthält die mit je einem ECHO Klassik geehrten Einspielungen von Sergej Rachmaninows "Großem Abend- und Morgenlob" sowie Carl Heinrich Grauns "Der Tod Jesu" mit dem MDR-Rundfunkchor. Mit diesem nahm er u. a. Chormusik von Robert Schumann, Vertonungen des Hohenliedes Salomo, Weihnachtslieder sowie eigene Werke ("Metamorphosen", 2012) auf.

Beim BR-Chor war Howard Arman bereits seit 2002 immer wieder zu Gast und präsentierte Programme mit Mendelssohn-Psalmen, Bach-Motetten sowie das Mitsingkonzert cOHRwürmer, "Christmas Classics" und die viel beachteten Aufführungen von Händels selten gespieltem "Occasional Oratorio" (auf CD erhältlich).

Im November 2019 wurde Howard Arman zum Ehrendirigenten des MDR-Rundfunkchors ernannt.

Steckbrief

  • 1954 geboren in London
  • 1983–2000 Gründung und Künstlerischer Leiter des Salzburger Bachchors
  • 1998–2013 Künstlerischer Leiter des MDR-Rundfunkchors Leipzig
  • 2011–2016 Musikdirektor des Luzerner Theaters
  • 2012–2020 Professur für Orchesterleitung an der Hochschule Luzern
  • 2016–2022 Künstlerischer Leiter des Chors des Bayerischen Rundfunks
  • 2019 Ernennung zum Ehrendirigenten des MDR-Rundfunkchors