Schwarz-Weiß-Porträt des Dirigenten Fabio Luisi
Fabio Luisi Bildrechte: MDR/Staatskapelle Dresden/Matthias Creutziger

Dirigent Fabio Luisi

Hauptdirigent von 1996 bis 1999 und Chefdirigent des MDR-Sinfonieorchesters von 1999 bis 2007

Inhalt des Artikels:

Fabio Luisi gehörte zu dem Dirigenten-Trio, das 1996 bis 1999 die Nachfolge von Daniel Nazareth antrat und das MDR-Sinfonieorchester mit neuem Schwung inspirierte. Fabio Luisi wie auch Marcello Viotti und Manfred Honeck erhielten die Bezeichnung Hauptdirigenten.

Foto des Dirigenten Fabio Luisi.
Fabio Luisi dirigiert im Jahr 2002. Bildrechte: MDR/Mahmoud Dabdoub

Fabio Luisi wurde 1999 zum alleinigen Chefdirigenten und hatte dieses Amt bis 2007 inne. Er brachte reiche Opernerfahrungen mit nach Leipzig, Praxis als Pianist und war schon einmal Chefdirigent beim Wiener Tonkünstler-Orchester.

Fabio Luisi erarbeitete während seines Engagements zusammen mit dem MDR-Sinfonieorchester und dem MDR-Rundfunkchor ein sehr vielseitiges und ausgewogenes Repertoire und hatte sowohl in den Konzerten als auch in den Aufnahmen hohe Ansprüche an die spiel- und aufnahmetechnische Qualität sowie an das interpretatorische Niveau.

Dabei spielten für ihn große chorsinfonische Werke, Opern und Kompositionen des 20. Jahrhunderts eine wesentliche Rolle. Fabio Luisi wollte das Maximum erreichen und setzte gleich mit seinem ersten Dirigat in Leipzig ein Zeichen: Mahlers "Achte", auch die "Sinfonie der Tausend" genannt, stand auf dem Programm. Das Werk ist mit seiner ungewöhnlich umfangreichen Besetzung für jeden Dirigenten Herausforderung und Erlebnis zugleich.

Fabio Luisi konnte in seiner insgesamt elfjährigen Tätigkeit für den MDR viele CD- und Rundfunkproduktionen realisieren, darunter sinfonische Musik von Franz Schmidt und Gustav Mahler, Vokalsinfonik von Franz Liszt und Carl Orff, exemplarische Interpretationen von Werken wie Frank Martins "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke", Karl Amadeus Hartmanns "Versuch eines Requiems", Hector Berlioz' "Benvenuto Cellini" oder Richard Strauss' "Salome", um nur einige Beispiele zu nennen. Fabio Luisis Liste an Einspielungen und Funkproduktionen ließe sich noch lange fortsetzen.

Foto des Dirigenten Fabio Luisi im Gewandhaus Leipzig.
Verabschiedung von Fabio Luisi im Jahr 2007. Bildrechte: MDR/Stephan Flad

Steckbrief

  • 1959 geboren in Genua als Sohn eines toskanischen Lokomotivführers
  • 1963 im Alter von vier Jahren erste Klavierausbildung
  • 1978 Abitur am humanistischen Gymnasium "Cristoforo Colombo" in Genua, wenige Wochen später Klavierdiplomprüfung mit 9,6 von 10 Punkten am Konservatorium "Niccolò Paganini" in Genua, später Klavier und Dirigierstudium, Kapellmeisterdiplom mit Auszeichnung
  • 1984 Studienleiter und Kapellmeister am Opernhaus Graz, Erfolge als Operndirigent in Wien, München, Hamburg, Florenz, Dresden und Berlin sowie zahlreiche Einladungen als Konzertdirigent nach Paris, Salzburg, Tokyo, Berlin, Stockholm, München und Leipzig
  • 1990–1996 Künstlerischer Direktor der Grazer Symphoniker
  • 1994–2000 Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich
  • 1996–1999 beim MDR als einer der drei Hauptdirigenten des MDR-Sinfonieorchesters, anschließend Chefdirigent bis 2007
  • 1997–2002 Chefdirigent des Orchestre de la Suisse Romande
  • 2002 Debüt bei den Salzburger Festspielen mit Strauss "Die Liebe der Danae"
  • 2005 Debüt an der Metropolitan Opera mit Verdis "Don Carlos", bis 2013 Übernahme der Chefdirigentenposition bei den Wiener Symphonikern
  • 2007–2010 Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden und Generalmusikdirektor (GMD) der Semperoper
  • 2010 Erster Gastdirigent der Metropolitan Opera New York, kurzzeitig Principal Conductor der Met
  • 2011–2017 Principal Conductor der Metropolitan Opera New York
  • 2012–2021 Generalmusikdirektor des Opernhauses Zürich
  • seit 2017 Chefdirigent des Dänischen Radio-Sinfonieorchesters in Kopenhagen
  • 2019 designierter Musikdirektor des Dallas Symphony Orchestra in Texas, ein Jahr später hier Nachfolger von Jaap van Zweden
  • seit 2022 Chefdirigent des NHK-Sinfonieorchesters in Tokio
  • 2023 Debüt bei den Berliner Philharmonikern