Historie MDR-Ensembles 2020: Neuer Chefdirigent und Corona-Pandemie
Hauptinhalt
Dennis Russell Davies tritt sein Amt in unruhigen Zeiten an: Mitten in der weltweiten Corona-Pandemie, die den Konzertbetrieb zeitweise fast zum Erliegen bringt, steht er erstmals als Chefdirigent vor dem MDR-Sinfonieorchester.
Nach zwei Spielzeiten ohne Chefdirigent steht der "Neue" fest: Dennis Russell Davies übernimmt die Künstlerische Leitung des MDR-Sinfonieorchesters. Doch zuvor gilt es noch die Corona-Pandemie zu meistern: Während des ersten Lockdowns rufen die Klangkörper des Mitteldeutschen Rundfunks den "LiederLieferDienst" ins Leben. Über einen Zeitraum von sechs Wochen von April bis Juni reisen Mitglieder des MDR-Sinfonieorchesters und des MDR-Rundfunkchores in kleinen Gruppen durch das Sendegebiet des MDR, um engagierten Bürgern ein musikalisches Dankeschön zu bringen. Auf diese Weise kommt es zu 297 Auftritten in 187 Orten Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens.
Am 1. September 2020 tritt Dennis Russell Davies sein Amt als Chefdirigent an. Pandemiebedingt dürfen nur kleine Besetzungen auf die Bühne, aber dank seines Programms mit Werken von Cage, Bruckner, Chen Yi und Mozart können dennoch alle Musiker und fast alle Choristen mitwirken.
Schwerpunkte seiner Arbeit in den folgenden Spielzeiten sind die Aufführung (und Aufnahme) aller elf Sinfonien von Anton Bruckner in ihrer ersten Fassung, Werke amerikanischer Komponisten, vor allem Ives, Bernstein und Glass, und ein Akzent auf Kompositionen tschechischer Komponisten. Kompositionen von Zeitgenossen - zum großen Teil Weggefährten von Davies - sind ebenso Teil seines Repertoire-Kanons wie die Klassiker Mozart und Haydn, dessen Londoner Sinfonien in das Programm die kommenden Spielzeiten Eingang finden. Chorsinfonik gehört ebenfalls seinen Programmschwerpunkten: Werke von Hindemith, Glass, Adams, Vaugham Williams, Estevez, Mahler, Bernstein, Thomas Larcher u. a. bereicherten bisher das Spektrum des Genres.