ein Regenbogenherz
185 deutsche Schauspieler haben sich unter dem Hashtag #actout als lesbisch, schwul, bisexuell, queer, nicht-binär und trans geoutet. Bildrechte: imago images/Alexander Limbach

Diversität #actout - 185 deutsche Schauspieler outen sich als lesbisch, schwul oder bisexuell

19. Oktober 2023, 12:28 Uhr

Gemeinsam, nicht einsam - das scheinen sich 185 deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler gedacht zu haben, als sie sich zum gemeinsamen Outing entschieden haben. Ihnen geht es darum, ein Zeichen zu setzten: für das Anderssein, gegen Vorurteile - und für mehr Diversität in Film, Fernsehen und auf der Bühne.

"Ach, der bzw. die auch?", denkt man sich, wenn man durch das aktuelle Magazin der Süddeutschen Zeitung blättert. Denn darin outen sich insgesamt 185 deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler: als lesbisch, schwul, bisexuell, queer, nicht-binär und trans.

Die Schauspieler*innen haben sich zu der gemeinsamen Aktion #actout zusammengetan, um mehr Anerkennung für unterschiedliche sexuelle Orientierungen und ihre Sichtbarkeit in Film und Fernsehen zu fordern. In einem gemeinsamen Manifest verlangt die Gruppe mehr diverse und ambivalente Rollen, lebensnahe Drehbücher und mehr Fantasie bei der Besetzung.

Bekannte Namen unter den Unterzeichnern

Unter den Unterzeichnern finden sich zahlreiche bekannte Namen. Zum Beispiel Ulrich Matthes, Mavie Hörbiger, Mark Waschke, Maren Kroymann, Ulrike Folkerts, Eva Meckbach, Jochen Schropp, Jaecki Schwarz und die Dresdner TATORT-Kommissarin Karin Hanczewski.

Berufliche Konsequenzen durch Outing?

Was die Promis im Gespräch mit dem SZ-Magazin offenbaren, ist erschreckend. Dass selbst gestandene Künstler berufliche Konsequenzen fürchten müssen, wenn sie ihre sexuelle Orientierung preisgeben, scheint nicht mehr in die heutige Zeit zu passen.

In der Welt von Film, TV und Theater sind sie noch Gang und Gebe. Nicht nur einer/m der betroffenen Schauspieler*innen ist von Casting-Agenturen zur Verheimlichung der eigenen Sexualität geraten worden. Nach einem Outing, so die Begründung, sei der Betroffene für heterosexuelle Rollen nicht mehr zu besetzen. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass der Beruf eines Schauspielers es verlangt, regelmäßig in andere Rollen zu schlüpfen. Und allerhöchste Zeit, dass die in Deutschland gelebte Realität auch in der Film- und Fernsehbranche ankommt.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 05. Februar 2021 | 17:15 Uhr

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